Das Baby-Sterben hat nun ein Gesicht.
Ost-Ghouta in Syrien ist eine von vier sogenannten „Deeskealations-Zonen“, die seit Mai dieses Jahres existieren. Nahrungsmittel sind trotz dieses Status knapp und gelangen kaum in die Region, wie Rettungskräfte erzählen.
Keine Kraft zum Weinen
Samstag sind die Eltern von Sahar Dofdaa, grad einmal 34 Tage alt, mit ihrer Tochter im Spital erschienen. Ein Foto der Agentur AFP zeigt das kleine Mädchen mit apathischen Augen und bis auf die Knochen abgemagert. Sahar habe versucht zu weinen, hatte aber keine Kraft dafür.
Sie ist nur eines von Hunderten Kindern, die an akutem Ernährungsmangel leiden. Sahars Mutter ist selbst unterernährt und kann ihr Kind nicht stillen, ihr Vater dagegen kann sich mit seinem Gehalt (arbeitet im Schlachthaus) keine Milchnahrung leisten.
Über 4.000 Kinder mit Problemen
Helfer in der Region berichten von Dutzenden unterernährten Kindern, die sie täglich behandeln müssen. Arzt Yahya Abu Yahya hat in den letzten Monaten über 9.500 Kinder untersucht. „Von jenen litten 80 an akutem, 200 an mittlerem Ernährungsmangel und über 4.000 hatten Nahrungsdefizite“, sagt er.
Sahar Doofda starb am Sonntag. Sie wog keine zwei Kilo zum Zeitpunkt ihres Todes.