Finanzdrama

Donald Trump wird täglich ärmer - um genau 87.000 Dollar

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Nach zwei verheerenden Gerichtsniederlagen steht Republikaner-Kandidat Donald Trump finanziell mit dem Rücken zur Wand. 

Im New Yorker Finanzprozess gegen die Immobilienfirma Trump Organization hatte ihn Richter Arthur Engoron wegen des betrügerischen Aufblähens von Vermögenswerten zur Rückzahlung „illegaler Profite“ verdonnert: 355 Millionen Dollar laut dem Richterspruch.  

Hinzukommen aber auch Zinsen – und die belaufen sich nach letztem Stand auf insgesamt 98,6 Millionen Dollar. Trump schuldet dem Gericht also derzeit 453,6 Millionen. Aber: Jeden Tag kommen 87.000 Dollar an weiteren Zinsen hinzu. Seitdem das Urteil vergangenen Freitag verlautet wurde, waren das bis Mittwoch zusammen schon 435.000 Dollar. 

Trump hat vier Wochen Zeit, das Geld aufzutreiben

Trump hat jetzt noch gut vier Wochen Zeit, eine Berufung gegen das Urteil einzulegen. Und er muss binnen dieser Zeit dem Gericht beweisen, dass er bei Kasse ist, um die Mega-Strafe auch wirklich stemmen zu können. Er könnte die ganze Summe in ein Treuhandkonto („Escrow“) überweisen. Oder mit Anleihen, Krediten oder sonstigen Bonitäten glaubhaft beweisen, dass er das Geld wirklich hat. Seine Anwältin Alina Habba war sich zuletzt sicher: „Wir treffen Vorbereitungen, dass das alles passiert“, sagte sie im US-TV. 

 „Forbes“ führt Trump zwar weiterhin mit einem geschätzten Vermögen von 2,6 Milliarden Dollar – doch wie viel davon verfügbarer „Cash“ ist, bleibt diffus. 

Und: Trump war vor der Firmenklatsche in einem weiteren Verfahren zu einer Geldstrafe von 83 Millionen Dollar verdonnert worden: Das Gericht sah hier als erwiesen an, dass Trump die Ex-Kolumnistin E. Jean Carroll in einem New Yorker Kaufhaus in den Neunzigern sexuell missbraucht und dann diffamiert hat. 

Anhänger starteten Spendenaktion...

Weder die Partei noch seine Anhänger können dem Ex-Präsidenten wirklich aus seiner finanziellen Patsche helfen: Die Republikaner-Leitung, das „Republican National Committee“ (RNC), kann seine Anwaltskosten nicht so einfach übernehmen. Und Trump-Fans, die eine GoFundMe-Spendenaktion starteten, kamen seit dem Wochenende auf bisher rund 900.000 Dollar – immerhin könnten damit wenigstens die täglichen Zinsen bedient werden.

Die Justiz-Dramen um Trump haben Auswirkungen auf das White-House-Duell mit Präsidenten Joe Biden: Der Demokrat hatte Ende Jänner 56 Millionen Dollar in seiner Wahlkampfkasse, Trump hingegen nur 33 Millionen – vor allem auch wegen seiner exorbitanten Justizkosten. 

Neben den Zivilprozessen, die gerade so richtig teuer wurden, warten auf Trump vier strafrechtliche Prozesse. Der erste soll am 25. März in Manhattan starten: Hier werden Trump Schweigegeld-Zahlungen an Pornostar Stormy Daniels vorgeworfen. Der Start der weiteren Prozesse (January 6, Aktenskandal und Wahlmanipulation in Georgia) ist noch unklar.   

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