Syrien

Doppelanschlag in Homs: Rund 50 Tote

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Autobomben in von religiöser Minderheit der Alawiten bewohnten Viertel explodiert.

Bei einem Doppelanschlag mit Autobomben sind in einem von der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnten Viertel der zentralsyrischen Stadt Homs nach Aktivisten-Angaben am Sonntag bis zu 50 Menschen getötet worden. Mindestens 46 Personen seien tot, rund 100 weitere verletzt worden, teilte die in Großbritannien ansässige oppositionsnahe syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Unter den Opfer waren demnach zumindest 28 Zivilisten. Die Opferzahl könne angesichts zahlreicher Schwerverletzter noch steigen. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind unabhängig kaum überprüfbar. Der Gouverneur der Provinz Homs, Talal Barazi, berichteten von mindestens 17 Toten und 29 Verletzten. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach zunächst noch von mindestens 14 Toten.

Bilder des Grauens
Fernsehbilder zeigten den Anschlagsort im Viertel Al-Sahra, über dem Flammen und Rauch aufstiegen. Auf den Bildern waren Verletzte zu sehen, die auf der Straße lagen, sowie ausgebrannte Autos und zerstörte Geschäfte. Zahlreiche Rettungskräfte und Polizisten waren im Einsatz.

Die Explosionen ereigneten sich in dem vor allem von Alawiten bewohnten Stadtteil Sahraa. Zu dieser religiösen Minderheitsgruppe gehört auch der syrische Präsident Bashar al-Assad. Vorerst war nicht bekannt, wer die Anschläge verübte. Zu ähnlichen Attentaten hatten sich in der Vergangenheit die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und auch die Al-Nusra-Front, der syrische Al-Kaida-Ableger, bekannt. Im Jänner wurden bei einem Doppelanschlag, zu dem sich der IS bekannte, mehr als 20 Menschen getötet.

Die einstige Rebellenhochburg Homs wird großteils von syrischen Regierungstruppen kontrolliert. Diese hatten zuletzt bei ihrem Vormarsch gegen den IS einige Dörfer in der Provinz Aleppo zurückerobert. Bei der Offensive wurde Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben hat. Dabei werden Assads Truppen durch russische Luftangriffe sowie von Kämpfern aus dem Iran und der libanesischen Hisbollah-Miliz unterstützt.

Video zum Thema: Anschläge in Damaskus und Homs

Assad zu Waffenruhe bereit
Assad hatte sich zuvor unter Bedingungen "bereit" zu einer Waffenruhe in seinem Land erklärt. Diese dürfe aber nicht von "den Terroristen" ausgenutzt werden, um ihre Stellung zu verbessern, sagte Syriens Präsident in einem Interview mit der spanischen Zeitung "El Pais", das am Samstag auf deren Website veröffentlicht wurde. Zudem müssten andere Länder, "vor allem die Türkei", daran gehindert werden, "mehr Rekruten, mehr Terroristen, mehr Waffen oder jegliche Art von logistischer Unterstützung für diese Terroristen" zu schicken, sagte Assad weiter. Die Führung in Damaskus bezeichnet alle Rebellengruppen als "Terroristen".

Die Unterstützung durch Russland und den Iran sei "wesentlich" für den Vormarsch seiner Truppen, sagte Assad "El Pais". "Wir brauchen diese Hilfe (...), weil 80 Länder die Terroristen auf verschiedene Weise unterstützen." Einige Länder gäben den Oppositionskräften "direkte Hilfe - mit Geld, logistischer Unterstützung, Waffen oder Kämpfern", sagte Assad weiter. Bei anderen Ländern gehe es um "politische Unterstützung in verschiedenen internationalen Foren".

Weitere militärische Unterstützung
Russland hatte zuvor der syrischen Armee weitere militärische Unterstützung zugesichert. Moskau setze seine "konsequente Linie" fort, den syrischen Streitkräfte bei ihren "offensiven Aktionen gegen Terroristen und terroristische Organisationen" zu helfen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Samstag.

Angesichts der andauernden Kämpfe in Syrien setzte sich US-Außenminister John Kerry am Samstag bei seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow erneut für eine rasche Feuerpause ein. In einem Telefongespräch mit Lawrow verurteilte Kerry erneut die russischen Luftangriffe zur Unterstützung der syrischen Regierungsarmee, die auch Zivilisten treffen, wie ein Sprecher Kerrys mitteilte. Beide sprachen demnach auch über die diplomatischen Bemühungen um eine Lösung für den Syrien-Konflikt sowie über humanitäre Hilfe für die Bevölkerung.

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