Am Mittwoch sagte der Chat-Freund des 19-Jährigen als Zeuge aus.
Der mutmaßliche Doppelmörder Marcel H. aus Herne (Nordrhein-Westfalen) habe im Internet mit den Taten geprahlt. Das hat ein Chat-Freund des Angeklagten am Mittwoch beim Bochumer Landgericht ausgesagt.
Marcel H. hat über seinen Verteidiger zugegeben, Anfang März den neunjährigen Nachbarbuben Jaden und seinen 22-jährigen Ex-Schulfreund Christopher umgebracht zu haben. Der 19-Jährige habe in einem seiner Einträge im Forum sogar behauptet, er habe fünf Morde begangen, sagte der Zeuge. Außerdem habe Marcel H. Fotos verschickt, auf denen er lächelnd neben den beiden Leichen zu sehen war - mit einem blutverschmierten Messer in der Hand.
Sprachnachricht
Der 17 Jahre alte Zeuge war vermutlich der Erste, der davon erfahren hat, dass Marcel H. am 6. März 2017 den Nachbarbuben Jaden getötet hat. Das geht aus einer Sprachnachricht hervor. Darin sagt H. unter anderem: "Ich habe hier gerade den Nachbarn umgebracht. Meine Hand blutet jetzt - und das ist das Einzige, was mich gerade stört."
Praktisch zeitgleich hatte der Bursch seinem Chat-Freund mehrere Fotos von der Kinderleiche geschickt. Der 17-Jährige hatte allerdings zuerst Zweifel, ob die Bilder überhaupt echt sind. "Man sah Schnitte und Stichwunden, ohne jegliches Blut", so der Zeuge.
Puppe
Deshalb habe er zunächst gedacht, dass es sich um eine Puppe handle. Er habe die Fotos daraufhin in einem Internet-Forum hochgeladen, um Gewissheit zu bekommen. Als ihm mehrere Nutzer versichert hätten, dass es sich tatsächlich um eine Leiche handle, habe er sofort die Polizei informiert.
Bei einem früheren Besuch in der Wohnung des Angeklagten hatte der 17-Jährige außerdem mehrere Waffen gesehen. "Marcel hatte meist ein Taschenmesser dabei", so der Chat-Freund. Das sei die spätere Tatwaffe gewesen.