Durch eine Explosion in der von Russland besetzten Südukraine sind nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes mindestens drei russische Offiziere getötet worden.
Die Explosion habe sich im "Hauptquartier der Besatzung" in Melitopol ereignet und sei das Ergebnis einer Aktion der "örtlichen Widerstandsbewegung", teilte der Militärgeheimdienst am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Melitopol hat für die russische Armee eine wichtige logistische Bedeutung.
Wegen der seit Jahren andauernden russischen Angriffe zählte Kiew unterdessen rund fünf Millionen im eigenen Land Vertriebene. Die für Flüchtlingsfragen zuständige Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk sprach im Fernsehen von 4,9 Millionen registrierten Binnenflüchtlingen. Allein 3,6 Millionen Menschen seien seit der groß angelegten russischen Invasion vom Februar 2022 innerhalb der Ukraine geflüchtet.
Zuvor hätten die Kämpfe im Donbass in der Ostukraine seit 2014 schon mehr als eine Million Menschen zu Binnenflüchtlingen gemacht. Damals hatten von Moskau kontrollierte Kräfte Teile der Gebiete Donezk und Luhansk abgespalten.
In letzter Zeit sei die Zahl der Binnenflüchtlinge kaum noch gestiegen, sagte Wereschtschuk nach Angaben Kiewer Medien vom Sonntag. Einige Evakuierte kehrten in ihre Häuser zurück. "Wir haben uns August, September, Oktober und November angeschaut - ein Anstieg von 10.000 plus oder minus. Landesweit ist das eine geringe Zahl", sagte sie. Dies passt zur militärischen Lage, denn an den Fronten im Osten und Süden gab es zuletzt kaum Veränderungen.
Zudem sind nach aktuellen Angaben des UNO-Hochkommissars für Flüchtlinge rund 6,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer zeitweise oder dauerhaft ins Ausland geflohen. Allein in Europa wurden demnach gut 5,8 Millionen Flüchtlinge registriert. Vor Kriegsbeginn 2022 hatte die Ukraine, ein Land von der Größe Frankreichs, etwa 41,4 Millionen Einwohner.
Die Flüchtlinge innerhalb der Ukraine haben immer wieder Probleme mit der Auszahlung staatlicher Hilfen; es ist schwer, an neuen Orten Wohnung und Arbeit zu finden. Die Integration der Vertriebenen sei eine Aufgabe, die Jahre dauern werde - auch über den Krieg hinaus, sagte Wereschtschuk. Sie verwies auf staatliche Kreditprogramme für einen Neuanfang.