USA

Elvis-Imitator bestreitet Gift-Brief an Obama

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Verdächtiger bestritt bei Gerichtsanhörung die Taten.

Der mutmaßliche Absender der Gift-Briefe an US-Präsident Barack Obama und einen Senator bleibt vorerst in Haft. Dies entschied am Donnerstag (Ortszeit) ein Bundesbezirksgericht in Oxford im US-Staat Mississippi laut dem Fernsehsender CNN in einer ersten Anhörung. Die Justiz beschuldigt den 45-jährigen Paul Kevin Curtis, das Leben und die Gesundheit des Präsidenten bedroht zu haben.

Die Anklageerhebung durch eine sogenannte Grand Jury aus Laienrichtern könnte in den kommenden Tagen erfolgen. Bis dahin bleibt Curtis laut der Gerichtsentscheidung in Haft. Die Lokalzeitung "The Clarion-Ledger" berichtete, dass der Verdächtige die Vorwürfe zurückweist. Curtis bestehe "zu 100 Prozent" darauf, dass er die Briefe nicht geschickt habe, zitierte die Zeitung in ihrer Onlineausgabe die Strafverteidigerin Christi McCoy. Bei einem Schuldspruch drohen Curtis bis zu 15 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 50.000 Dollar (38.000 Euro).

Die Gift-Briefe an Obama und an Senator Roger Wicker aus Mississippi waren am Dienstag in Poststellen abgefangen worden, bevor sie in die Nähe der Adressaten gelangen konnten. Laut FBI bestätigten mehrere Tests, dass es sich bei der verdächtigen Substanz in den Umschlägen um Rizin handelte. Das Pflanzengift lähmt die Atemwege und wirkt beim Verschlucken bereits in kleinsten Dosen tödlich.

Die Polizei hatte Curtis am Mittwoch in seinem Haus in Corinth im Nordosten Mississippis festgenommen. Die US-Justiz veröffentlichte ein Schreiben, das in den Umschlägen lag und das Curtis offenbar mit seinen Initialen unterzeichnet hatte. Darin schrieb der 45-Jährige den Angaben zufolge von einem angeblichen "Schwarzmarkt für menschliche Körperteile", der von der Regierung gedeckt werde. "Etwas Falsches zu sehen und es nicht zu enthüllen, bedeutet, sich zum stillen Partner dessen Fortdauerns zu machen", heißt es in dem Text.

Curtis' Ex-Frau hatte sich laut Justiz vor einigen Jahren an die Polizei gewandt und ihren Mann als "extrem wahnhaft" bezeichnet. Curtis habe geglaubt, dass die Regierung in Washington ihn mit Drohnen ausspioniere. "The Clarion-Ledger" beschrieb Curtis als einen Mann, der im Internet mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien in Erscheinung getreten sei. Zugleich habe er sich im Nordosten Mississippis einen Namen als Imitator von Musikstars wie Elvis Presley und Johnny Cash gemacht.

Als Elvis-Imitator trat Curtis auch schon bei dem Senator auf, dem er nun Post mit Rizin geschickt haben soll. "Ich habe den Herrn tatsächlich schon einmal getroffen", sagte Wicker der Zeitung. Curtis sei bei einer Party aufgetreten, die er mit seiner Frau veranstaltet habe. Der Verdächtige sei "ziemlich unterhaltsam" gewesen, erklärte Wicker.

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