Kolumbien

Entführte Deutsche sind wieder frei

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Beiden Pensionisten wurden Anfang Februar entführt .

Vier Monate nach ihrer Entführung in Kolumbien sind zwei deutsche Geiseln wieder freigelassen worden. Die beiden Brüder seien einer humanitären Delegation übergeben worden, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Freitag mit. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) zeigte sich "sehr erleichtert" über die Freilassung.

An der humanitären Delegation waren sowohl Vertreter des IKRK als auch kolumbianische Persönlichkeiten beteiligt, wie es in der Erklärung des Roten Kreuzes hieß. "Wir freuen uns, dass die beiden wieder in Freiheit sind", erklärte Jordi Raich, Chef der IKRK-Delegation der Mitteilung zufolge. Sie würden nun so schnell wie möglich ihren Angehörigen übergeben. Zum Zustand der Brüder machte die Organisation zunächst keine Angaben.

Die Deutschen befänden sich "in sicherer Obhut der deutschen Botschaft", erklärte Westerwelle laut einer vom Auswärtigen Amt verbreiteten Erklärung. Er hoffe nun, dass die Männer "so bald wie möglich" zu ihren Familien nach Deutschland zurückkehren könnten. Westerwelle dankte zudem der kolumbianischen Regierung sowie dem IKRK für die Unterstützung bei den Bemühungen um eine Freilassung der Geiseln.

Die 69 und 73 Jahre alten Brüder waren am 3. November verschleppt worden. Nun wurden sie in einem ländlichen Gebiet in der Provinz Santander im Nordosten des Landes an der Grenze zu Venezuela von Mitgliedern der Guerillaorganisation Nationale Befreiungsarmee (ELN) an die Delegation übergeben, wie das IKRK erklärte. Nach den Bewaffneten Streitkräften Kolumbiens (FARC) ist die ELN-Guerilla die zweitgrößte kolumbianische Rebellengruppe. Sie verfügt über etwa 2500 Kämpfer.

Die Freilassung der Geiseln hatte sich zuvor verzögert, sie war ursprünglich bereits für Donnerstag erwartet worden. Als Grund für die Verschiebung der Freilassung gab die Guerilla den Einbruch der Dunkelheit in dem Gebiet an, der einen Hubschrauberflug zu einem früheren Zeitpunkt unmöglich gemacht habe.

Die beiden Rentner waren nach Angaben des Auswärtigen Amtes als Touristen in der Region im Nordosten unterwegs, als sie verschleppt wurden. Die Guerilla hatte die Entführung zunächst damit begründet, dass es sich bei ihren Gefangenen um Geheimagenten handle. Später willigte sie ein, die Geiseln freizulassen und einer humanitären Mission zu übergeben.

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