Söldner starb

ER soll hinter Prigoschin-Anschlag stecken

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Putin soll laut westlichen Geheimdienstquellen keine Einwände gehabt haben.

Der Tod des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin (†62) bei einem Flugzeugabsturz im August wirft Schatten: Das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtet, dass Nikolaj Patruschew (72), Sekretär des russischen Sicherheitsrates und enger Vertrauter von Präsident Putin, den Mord an Prigoschin angeordnet haben soll. Nach Gesprächen mit westlichen Geheimdiensten, einem ehemaligen russischen Geheimdienstmitarbeiter und einem Ex-Kreml-Beamten kommt das WSJ zu diesem Schluss.

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Putin hatte keine Einwände

Patruschew soll Putin bereits im Sommer 2022 vor Prigoschins wachsendem Einfluss gewarnt haben. Putin ignorierte damals die Warnungen, da die Wagner-Gruppe im Ukraine-Krieg Erfolge verbuchte. Doch im Oktober 2022 änderte sich die Lage, als Prigoschin Putin öffentlich über Munitionsmangel informierte. Patruschew nutzte dies, um Putin zu überzeugen, sich von Prigoschin zu distanzieren, da dieser die Autorität des Kremls nicht respektiere.

Jewgeni Prigoschin
© APA/AFP/TELEGRAM/@ razgruzka_vagnera/HANDOUT
× Jewgeni Prigoschin

Die Meuterei im Juni 2023, ausgelöst durch die Auflösung von Wagner als Kampftruppe, wurde von Patruschew im Hintergrund geleitet. Durch Telefonate mit Unterstützung von Lukaschenko konnte die Krise entschärft werden, und Patruschew schien zu gewinnen. Prigoschins Forderungen wurden aggressiver.

Im August erließ Patruschew den Befehl zur Vorbereitung der Operation "Prigoschin eliminieren". Putin soll laut westlichen Geheimdienstquellen keine Einwände gehabt haben. Am 23. August kam es zum "Unfall": Ein Sprengsatz unter der Tragfläche der Privatmaschine explodierte, und Prigoschin sowie Wagner-Gründer Dmitri Utkin fanden den Tod.

Die offizielle Darstellung des Kremls, dass die Wagner-Mitglieder betrunken mit Granaten hantierten, wird von Experten angezweifelt. Ein europäischer Geheimdienstmitarbeiter erklärte gegenüber dem WSJ: "Er musste entfernt werden." Trotz der schockierenden Enthüllungen beharrt der Kreml auf seiner Version und bezeichnet den WSJ-Bericht als "Pulp Fiction".

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