Spannungen

Erdogan droht jetzt den USA

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Amerika müsse zwischen Türkei und Gülen entscheiden.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat von den USA erneut die Auslieferung des Predigers Fethullah Gülen gefordert, den er für den Putschversuch vom 15. Juli verantwortlich macht. Erdogan sagte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag: "Früher oder später werden die Vereinigten Staaten von Amerika eine Entscheidung treffen: Entweder die Türkei oder Fetö."

Fetö ist die türkische Abkürzung für die Gülen-Bewegung, die die Türkei als Terrororganisation einstuft.

"Demokratie-Wachen" beendet

Knapp vier Wochen nach dem Putschversuch erklärte Erdogan die nächtlichen "Demokratie-Wachen" auf öffentlichen Plätzen für beendet. Bei einem Besuch einer solchen Veranstaltung vor dem Präsidentenpalast in Ankara in der Nacht auf Donnerstag dankte Erdogan den zahlreichen Teilnehmern, die seit dem Putsch seinem Aufruf zu den nächtlichen Demonstrationen im ganzen Land gefolgt waren. Zugleich rief er die Bevölkerung dazu auf, weiter wachsam zu bleiben.

Nach der Niederschlagung des Putschversuches hatte Erdogan die Bevölkerung dazu aufgerufen, öffentliche Plätze zu besetzen, um weiteren Putschisten keinen Raum zu lassen. Auf Plätzen wie dem Istanbuler Taksim-Platz oder vor dem Präsidentenpalast in Ankara versammelten sich seitdem jede Nacht zahlreiche Menschen. Ihren Höhepunkt bildete eine Demonstration in Istanbul gegen den Putsch am vergangenen Sonntag, zu der Millionen Teilnehmer zusammenkamen.
 

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