Deutliche Anzeichen

Erdogans Plan von einem neuen Osmanischen Reich

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Der türkische Präsident soll eine Expansion der türkischen Grenzen verfolgen.

Dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan keinen Kuschelkurs fährt, ist mittlerweile deutlich geworden. Nach den „Säuberungen“ im Zuge des gescheiterten Putschs im Landesinneren, will er nun auch außenpolitisch härter durchgreifen, berichtet „Spiegel Online“.

Erst kürzlich sagte er in einer Rede, dass die Türkei ihre derzeitigen Grenzen nicht freiwillig akzeptiert habe. "Unsere Gründungsväter wurden außerhalb dieser Grenzen geboren“, sagte er und nahm Bezug auf den Vertrag von Lausanne, der 1923 die heutigen Grenzen festlegte. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte das Osmanische Reich eine stattliche Größe. Es reichte von Nordafrika über den Balkan bis ans Kaspische Meer. Dass davon heute nicht mehr viel übrig ist, scheint Erdogan ein Dorn im Auge zu sein.

Erdogan zu Griechenland: „Das waren unsere Inseln“

Immer öfter machte er in den letzten Wochen und Monaten Anspielungen, dass die Türkei eigentlich viel mehr Fläche besitze, als im Vertrag festgehalten. „Wir haben Inseln weggegeben, die so nah sind, dass wir eure Stimmen hören können, wenn ihr hinüberruft. Das waren unsere Inseln. Dort sind unsere Moscheen“, sagte er zu Griechenland.

Auch unter seinen Anhängern scheint der Wunsch nach einer Expansion verbreitet zu sein. Im Internet sind immer wieder Karten zu sehen, die eine Türkei zeigen, die deutlich über die bisherigen Landesgrenzen hinausweicht. Sogar in einigen Staatssendern werden solche Karten manchmal gezeigt.

Kampf gegen den IS als Vorwand?

Dass Erdogan seinen Plan von einem neuen Osmanischen Reich durchsetzen will, ist auch an der Offensive auf Mosul und der türkischen Beteiligung zu erkennen. Der türkische Staatspräsident will das Engagement seines Landes im Irak trotz internationaler Appelle nicht herunterfahren. "Wir können unsere Brüder in Kirkuk und Mosul nicht alleine lassen", sagte Erdogan am Mittwoch vor Ortsvorstehern im Präsidentenpalast in Ankara.

Die Türkei werde es nicht zulassen, dass der Irak "in einen Glaubenskrieg gestoßen wird". Die Türkei hat gegen den ausdrücklichen Willen des Iraks in die Offensive gegen die IS-Hochburg Mosul eingegriffen.

Die Türkei werde auf jeden Fall eine Rolle spielen

Erdogan betonte: "Die Türkei wird auf jeden Fall bei jeder Entwicklung im Irak und in Syrien eine Rolle spielen." In Nordsyrien würden türkische Truppen weiter auf die von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gehaltene Stadt Al-Bab vorrücken.

Mit Blick auf die Menschen in der türkisch-syrisch-irakischen Grenzregion sagte Erdogan: "Von nun an werden wir die Rechte und die Zukunft dieses Volkes schützen, indem wir, falls notwendig, auf

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