Premiere

Erste Heiligsprechung von Franziskus

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Die „Märtyrer von Otranto“ wurden zur Ehre der Altäre erhoben.

Papst Franziskus hat am Sonntag die ersten Heiligsprechungen seines Pontifikats vollzogen und hat dabei die „Märtyrer von Otranto“ zur Ehre der Altäre erhoben. Neben zwei lateinamerikanischen Ordensgründerinnen sprach der Pontifex Antonio Primaldo und seine 800 Gefährten heilig, die 1480 im süditalienischen Otranto von Muslimen getötet worden waren. Sie wurden beim Überfall der osmanischen Flotte auf die Stadt in Süditalien teilweise brutal ermordet, weil sie eine Konversion zum Islam ablehnten.

Mit den Märtyrern von Otranto spracht Franziskus auch die kolumbianische Ordensgründerin Laura di Santa Caterina da Siena Montoya y Upegui (1874-1949) und die Mexikanerin Maria Guadalupe Garcia Zavala (1878-1963) heilig. Die Heiligsprechung hatte Papst Benedikt XVI. beim Konsistorium am 11. Februar angekündigt, bevor er die Öffentlichkeit über seinen geplanten Rücktritt informierte.

Der Heiligsprechung Antonio Primaldos und seiner Gefährten waren umfassende historische Studien vorausgegangen. 1480 hatten osmanische Türken Otranto als erste Ortschaft auf italienischem Boden erobert. 1481 wurde die Stadt jedoch nach längerer Belagerung wieder von christlichen Streitkräften unter der Führung von Alfons II. aus der Dynastie der Trastamara - er war Sohn und späterer Nachfolger von Ferdinand I. - rückerobert.

Kurze Zeremonie
Die Heiligsprechung am Sonntag erfolgte in einer kurzen Zeremonie zu Beginn der Messe des Papstes vor zehntausenden Gläubigen. Christen, die in vielen Teilen der Welt verfolgt werden, sollten nach dem Beispiel der Märtyrer von Otranto mit dem Guten auf das Böse antworten, sagte der Heilige Vater.

Der Papst appellierte an die Gläubigen, sich nicht in sich selbst zu verschließen, sondern sich den Mitmenschen zu öffnen, um ihnen die Nähe Gottes durch Gesten der Liebe entgegenzubringen, sagte der Heilige Vater.

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