Vor Neuwahl

Ex-Minister warnt vor Hofer als Präsidenten

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Der tschechische Ex-Außenminister rät zur Wahl Van der Bellens. Hofer würde Österreich nicht nützen.

Karel Schwarzenberg, ehemaliger Außenminister Tschechiens, macht sich angesichts der Wiederholung der Stichwahl zum österreichischen Bundespräsidenten "ernsthaft Sorgen. Terroristische Anschläge helfen immer Populisten", erklärte er in einem Interview mit dem am Freitag erscheinenden Nachrichtenmagazin "Profil".

Auf die Frage, ob er seinen Freunden in Österreich raten würde, Alexander Van der Bellen zu wählen, antwortete Schwarzenberg: "Ja, von Van der Bellen sind mir in den vergangenen 20 Jahren keine Äußerungen bekannt, über die ich mich empört hätte." Was Österreichs Position im Ausland betrifft, "wäre er hundertprozentig besser" für Österreich.

Bedauerlicherweise, so Schwarzenberg, "gilt das nicht für Herrn Ing. (Norbert) Hofer. Er kenne Hofer nicht persönlich, "aber wenn ich mir seine politischen Standpunkte anschaue, so weiß ich, dass es für Österreich nicht gut wäre, falls er Bundespräsident werden sollte.

Von Hofer gebe es einige bedenkliche Äußerungen. "Außerdem erfüllt mich seine Umgebung mit Sorge." Zudem gebe es derzeit in ganz Europa einen Trend zum Populismus und Nationalismus, meinte der tschechische Ex-Außenminister.

FPÖ würde Österreich nicht nützen

Schwarzenberg warf Hofer vor, in der EU-Frage keinen beständigen Standpunkt zu vertreten, auf den man sich verlassen könne. "Und da ich es nicht für ausgeschlossen halte, dass die FPÖ bei den nächsten Nationalratswahlen die stärkste Partei wird, hätten wir in Österreich eine Kombination, die diesem Land - milde gesagt - nicht nützen würde."

Zu seiner Kritik an Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) wegen ihrer Forderung nach einem Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit Ankara sagte Schwarzenberg: "Der wirkliche Fehler lag darin, dass der Adressat ihrer Wortmeldungen nicht die Türken waren, sondern der österreichische Wähler. Wenn verantwortungsvolle Politiker dem Populismus anheimfallen, dann ist es schon sehr schlimm."
 

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