Justiz schlug wegen Weigerung zu Kooperation in Drogenfall zu.
Ein Facebook-Manager ist in Brasilien festgenommen worden, weil der zum Konzern gehörende Messenger WhatsApp die Zusammenarbeit mit der Justiz verweigert haben soll. Ein Richter hatte WhatsApp aufgefordert, einen Gesprächsverlauf zwischen mutmaßlichen Drogenhändlern an Ermittler herauszugeben.
Als sich Facebook weigerte, wurde dessen Vizepräsident für Lateinamerika, Diego Dzodan, am Dienstag in seiner Wohnung in Soo Paulo festgenommen, wie die Zeitung "Folha de Sao Paulo" online berichtete. Der Internetdienst WhatsApp wurde 2014 von Facebook gekauft.
Facebook übt Kritik an Festnahme
Facebook und WhatsApp haben die Festnahme in Brasilien kritisiert. Das Unternehmen sei enttäuscht über die extreme und unverhältnismäßige Maßnahme, hieß es in einer Stellungnahme von Facebook.
14-stündige WhatsApp-Sperre in Brasilien
Bereits im Dezember hatte die brasilianische Justiz ein Exempel statuiert: Weil WhatsApp in einem Kriminalfall Daten nicht herausgab, ließ eine Richterin den Messenger-Dienst landesweit blockieren. Nach 14 Stunden hob ein Berufungsgericht die Blockade auf und ersetzte sie durch eine Geldstrafe.