Killer in Deutschland gelandet

Fall Susanna: Merkel bricht ihr Schweigen

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'Dieser abscheuliche Mord hat ganz Deutschland und auch mich berührt', sagte die Kanzlerin betroffen.

Der Verdächtige im Mordfall Susanna hat die Tat nach Angaben der Polizei im Nordirak gestanden. "Als wir ihn verhörten, hat der junge Mann aus Kurdistan gestanden, die junge Deutsche getötet zu haben", sagte der Polizeichef der nordwestirakischen Stadt Dohuk, Tarik Ahmad, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.

Der 20-jährige Ali Bashar habe ausgesagt, dass er mit Susanna befreundet war und in Streit geraten sei. "Er sagte, er habe das junge Mädchen getötet, als es gedroht habe, die Polizei zu rufen", sagte Ahmad. Bei einer späteren Pressekonferenz ergänzte der Polizeichef, der Verdächtige habe zugegeben, das Mädchen erwürgt zu haben.

Fall Susanna: Merkel bricht ihr Schweigen
© Privat, Polizei
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Der junge Mann war in der Nacht auf Freitag im Nordirak von kurdischen Sicherheitsbehörden festgenommen worden. Die deutschen Ermittler gehen davon aus, dass er die 14-jährige Susanna aus Mainz vergewaltigt und getötet hat. Ihre Leiche wurde am Mittwoch in Wiesbaden gefunden, nachdem der mutmaßliche Täter Anfang Juni mit seiner Familie von Düsseldorf aus über die Türkei in den Nordirak geflohen war.

Verdächtiger in Deutschland gelandet

Der Verdächtige im Mordfall Susanna, Ali Bashar, ist wieder in Deutschland. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete auf ihrer Website, die Lufthansa-Maschine mit dem Tatverdächtigen an Bord sei am Abend um 20.36 Uhr auf dem Flughafen Frankfurt/Main gelandet.

B. wurde der "FAZ" zufolge mit dem Hubschrauber zum Polizeipräsidium Wiesbaden geflogen. In Handschellen und von mehreren Beamten begleitet wurde er in das Polizeipräsidium gebracht, wo er noch in der Nacht zu den Vorwürfen gegen ihn befragt werden solle. Am Sonntag solle er einem Haftrichter vorgeführt werden.

Merkel meldet sich zu Wort

Am Rande des G-7-Gipfels meldete sich schließlich auch die deutsche Kanzlerin zu Wort. "Dieser abscheuliche Mord hat ganz Deutschland und auch mich berührt", so Merkel. Betroffen sagte sie weiter, dass der Familie des getöteten Mädchens "unfassbares Leid" widerfahren sei. "Wir leiden mit der Familie."

Sie lobte den schnellen Einsatz der Behörden im Irak und die gute Kooperation mit Deutschland. "Wir können nur zusammenleben, wenn wir uns alle an Recht und Gesetz halten." Die schnelle Auslieferung nach Deutschland sei gut. Laut Kanzlerin sei das "abscheuliche Verbrechen ein Auftrag, Integration sehr ernst zu nehmen, Werte klar zu machen und sich gemeinsam an Gesetze zu halten."

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