Syrien

Fall von Aleppo: 250.000 Flüchtlinge mehr

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Nahrungsversorgung und medizinische Hilfen sind ein Kriegsinstrument.

Mehrere Hilfsorganisationen in Deutschland warnen vor einem dramatischen Anstieg der Flüchtlingszahlen bei einer Einnahme der syrischen Großstadt Aleppo durch Regierungstruppen. "In Aleppo ist die Situation für die Bevölkerung bereits dramatisch", sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, am Mittwoch in Berlin.

"Wenn die Stadt fällt, ist mit bis zu 250.000 weiteren Flüchtlingen zu rechnen." In den vergangenen Tagen sind bereits Zehntausende Bewohner aus Aleppo an die nur gut 40 Kilometer entfernte türkische Grenze geflohen und sitzen dort fest.

Keine Waffenruhe
Die von russischen Luftangriffen unterstützten Truppen von Machthaber Bashar al-Assad ziehen seit Wochen den Belagerungsring um das nordsyrische Aleppo enger. Internationale Bemühungen um eine Waffenruhe haben bisher kein Ergebnis gebracht. Die seit Jahren umkämpfte Großstadt gilt als letzte Hochburg der gemäßigten Rebellen.

Hilfe durch EU
Die Zivilbevölkerung lebe längst in einem Kampfgebiet, sagte die Präsidentin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel. "Die Nahrungsversorgung und auch die medizinischen Hilfen sind zu einem Kriegsinstrument geworden." Hilfe könne in Syrien nur noch punktuell und zeitlich begrenzt geleistet werden.

Zudem forderten die Hilfsorganisationen verstärkte Bemühungen um die Menschen in den Nachbarländern. Die von der Europäischen Union zugesagten drei Milliarden Euro reichen den Hilfsorganisationen zufolge voraussichtlich nicht aus, um die Flüchtlinge in den Anrainerstaaten zu versorgen. Vor allem Jordanien dürfe nicht alleine gelassen werden, um die Situation nicht zusätzlich zu verschärfen. Gleichzeitig appellierten die Hilfsorganisationen an die deutsche Bundesregierung, Kinderrechte nicht außer Kraft zu setzen. So hätten unbegleitet in Deutschland eingereiste Minderjährige einen Anspruch auf den Nachzug ihrer Familien.

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