Schlechter Scherz

Falscher Alarm um Massengrab in Texas

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Eine angebliche Wahrsagerin gab der Polizei einen falschen Hinweis.

Aufregung um ein vermeintliches Massengrab in Texas: Eine angebliche Wahrsagerin hat am Dienstag in dem US-Staat Behörden und Öffentlichkeit mit falschen Berichten über ein Massengrab mit bis zu 30 Leichen in helle Aufregung versetzt. Ein Richter erklärte nach einer polizeilichen Untersuchung des besagten Grundstücks östlich von Houston, dass es keine Hinweise auf ein Verbrechen gebe und der Tipp falsch gewesen sei. Zunächst hatten örtliche Medien berichtet, dass die Behörden bis zu 30 verstümmelte Leichen, darunter viele Kinder, gefunden hätten.

Die Behörden hatten den Hinweis zunächst sehr ernst genommen, da sie Blutspuren an einer Tür des Hauses auf dem Grundstück gefunden hatten. Der zur Zeit der Untersuchung abwesende Besitzer des Hauses erklärte jedoch später, dass die Blutspuren von einem gescheiterten Selbstmordversuch stammten: Ein ehemaliger Freund seiner Tochter habe sich vor zwei Wochen im Alkoholrausch die Adern aufgeschnitten; er sitze nun in der Psychiatrie.

Grundstück durchkämt
Zahlreiche Beamte durchkämmten nach dem Hinweis der angeblichen Wahrsagerin am Dienstag das Grundstück in Hardin nordöstlich von Houston, fanden jedoch keine Leiche. Es gebe nicht den geringsten Hinweis darauf, dass dort ein Mord stattgefunden habe, sagte Rex Evans vom Sheriff-Büro von Liberty County. Eine Frau, die sich als Wahrsagerin ausgab, hatte zweimal bei der Polizei angerufen und Hinweise auf das angebliche Massengrab gegeben.

Nach der Entdeckung des Blutes auf der Veranda beantragte die Polizei einen Durchsuchungsbefehl und forderte Verstärkung bei der Bundespolizei FBI an. Kurz darauf berichteten örtliche Medien, auf dem Gelände seien 25 bis 30 Leichen gefunden worden, darunter Kinder. Doch die Berichte erwiesen sich als falsch: "Wir haben das Gelände durchsucht, und es gibt keinen Hinweis, dass in diesem Wohnhaus, Grundstück oder Schuppen Leichen sind", sagte Evans, nachdem selbst die Suche mit Leichenspürhunden keinen Fund gebracht hatte.

Fauliger Geruch
Ein fauliger Geruch in dem Haus habe von bergeweise Abfall hergerührt, zitiert die Zeitung eine Behördenquelle. "Zu diesem Zeitpunkt gibt es nichts, was sich erhärten lässt", hieß es. "Es gibt nichts, was mit den Angaben der Wahrsagerin übereinstimmt."

Ein Vertreter der Ermittlungsbehörden drohte der Tippgeberin mit strafrechtlichen Konsequenzen: "Wer immer die Person war, die diesen Tipp gegeben hat, wir werden Kontakt zu ihr aufnehmen und sie dafür zur Verantwortung ziehen, dass sie diesen falschen Hinweis gegeben und dieses Chaos angerichtet hat."

Panik bei den Bewohnern
Bei den Bewohnern des Grundstückes handelt es sich dem Sheriff-Büro zufolge um Fernfahrer, die zum Zeitpunkt der Durchsuchung unterwegs waren und von den Ereignissen völlig überrascht wurden. Es versetze ihn ein wenig in Panik herauszufinden, dass die Polizei in seinem Hof nach Leichen suche, sagte der 44-jährige Joe Bankson dem "Houston Chronicle". "Ich habe niemanden umgebracht. Und ich habe eine Menge Freunde, aber ich hab' niemandem geholfen, irgendwelche Leichen zu verbuddeln."

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