Bei Verfolgungsjagd

Flüchtlingskind (2) durch Kugel getötet

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Obduktionsbericht widerlegt erste Angaben der Staatsanwaltschaft.

Ein zweijähriges kurdisches Mädchen, das am Donnerstag bei einer Verfolgungsjagd mit der belgischen Polizei ums Leben gekommen ist, ist entgegen ersten Behauptungen der Justiz an den Folgen einer Schussverletzung gestorben. Das Kind sei von einer Kugel getroffen worden, räumte Staatsanwalt Frederic Bariseau in Mons am Freitag ein.

Kind von Projektil getroffen

Laut Obduktionsbericht sei die Kugel im Bereich der Wange eingedrungen. Bariseau warnte vor voreiligen Schlussfolgerungen zu der Frage, ob es sich um eine Kugel aus einer Polizeiwaffe gehandelt haben könnte.

Am Vortag hatte die Staatsanwaltschaft noch ausgeschlossen, dass das Kind von einem Projektil getroffen worden sei. In Frage kämen etwa eine Vorerkrankung oder eine Kopfverletzung, die sich das Mädchen infolge des riskanten Fahrstils zugezogen haben könnte, hatte Bariseau am Donnerstag gesagt.

Schlepper-Van durch Schüsse gestoppt

Das Kind befand sich in einem Kleinbus mit 29 weiteren illegal zugewanderten Kurden, den die Polizei auf einer Straße im Süden Belgiens verfolgte und durch Schüsse zum Halten brachte. Den Angaben zufolge starb das Mädchen in einem Rettungswagen auf dem Weg in ein Krankenhaus.

Im Grenzgebiet zwischen Belgien und Frankreich sind viele illegal eingereiste Migranten unterwegs. Viele versuchen in die französische Hafenstadt Calais zu gelangen, von wo aus sie nach Großbritannien weiterziehen wollen.

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