Nach EU-Einigung in Asylfrage

Flüchtlingsorganisation wettert: 'Gipfel der Inhumanität'

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Mit den geplanten Flüchtlingszentren innerhalb und außerhalb der EU würden "Lager der Hoffnungslosigkeit" entstehen, so Pro Asyl.

Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl hat die Beschlüsse zur Asylpolitik beim EU-Gipfel kritisiert. "Das ist der Gipfel der Inhumanität", teilte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt am Freitag mit. "Gefolterte und Verfolgte einfach so in Europa wegzusperren, ist inhuman." Flucht sei kein Verbrechen.

"Die Staats- und Regierungschefs lassen jegliches Mitgefühl mit Verfolgten vermissen", so Burkhardt. "Innerhalb und außerhalb der EU entstehen nun Lager der Hoffnungslosigkeit."

EU-Staaten einigten sich auf härteren Asylkurs

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich zuvor auf eine Verschärfung der Asylpolitik verständigt. Künftig können demnach gerettete Bootsflüchtlinge in geschlossenen Aufnahmelagern in der EU untergebracht werden. Ähnliche Lager in Nordafrika werden geprüft. Die Grenzschutzagentur Frontex soll schon bis 2020 verstärkt und die EU-Außengrenzen sollen stärker abgeriegelt werden.

Die EU schaffe Zonen der Rechtlosigkeit, sagte Burkhardt. "Das Recht auf Asyl und die Prüfung der Fluchtgründe in einem rechtsstaatlichen Verfahren sollen verhindert werden."

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