Zivilisten

30 Tote bei Luftangriffen in Syrien

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Sieben Kinder unter den Opfern eines Angriffs in Raka.

Bei Luftangriffen der syrischen Armee sind am Samstag nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mehr als 30 Menschen getötet worden, darunter zahlreiche Zivilisten. In der von Rebellen gehaltenen Stadt Raka seien 13 Zivilisten, unter ihnen sieben Kinder, bei einem Hubschrauberangriff getötet worden, berichtete die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die USA und Russland bekräftigen ihren Plan für eine Friedenskonferenz zur Beendigung des Bürgerkriegs.

Unter den 13 zivilen Todesopfern des Angriffs in Raka seien sechs Mädchen und ein Junge im Alter zwischen vier und zehn Jahren, teilte die Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Der Angriff sei durch einen Hubschrauber erfolgt, der mehrere Sprengsätze abgeworfen habe. Etwa 30 weitere Zivilisten seien verletzt worden, zehn von ihnen schwer. Raka ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Norden Syriens und die einzige Provinzhauptstadt im Land, die unter der Kontrolle der Rebellen ist.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle galt der Angriff der militanten Gruppierung Islamischer Staat im Irak und in der Levante, die nach der Einnahme der Stadt durch die Aufständischen die dominierende Kraft in Raka ist. Die Armee habe die Stellungen der islamistischen Kämpfer bombardieren wollen, dabei aber Zivilisten getroffen, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle Rami Abdel Rahman. Die Gruppe ist ein Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. Die Einwohner Rakas haben laut der Beobachtungsstelle bereits mehrfach gegen die Präsenz der 1500 Extremisten in der Stadt demonstriert.

Zuvor hatte die oppositionsnahe Organisation von mehreren Angriffen am Samstag auf die Stadt Salma in der nordwestlichen Provinz Latakia berichtet. Dabei seien 20 Menschen getötet worden, die Hälfte davon vermutlich Zivilisten. Die Provinz Latakia wird weitgehend von der Armee kontrolliert. Auch in der Provinz Aleppo und nahe Damaskus gab des den Angaben zufolge Kämpfe. In dem seit März 2011 andauernden blutigen Konflikt in Syrien wurden nach Angaben der UNO bereits mehr als 100.000 Menschen getötet.

Die USA und Russland bekräftigten unterdessen ihren Plan für eine Friedenskonferenz für das Land. Diese müsse "sobald wie möglich" stattfinden, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Freitag (Ortszeit) nach einem Treffen mit seinem US-Kollegen John Kerry in Washington. Ende August sollen Diplomaten beider Länder gemeinsam über die Organisation der Genf 2 genannten Konferenz beraten. Uneinigkeit über die Teilnehmer und die Zielsetzung des ursprünglich bereits für Juni geplanten Treffens hatten dazu geführt, dass der Termin immer weiter verschoben wurde.

Die Konferenz soll eigentlich an ein Abkommen anknüpfen, das am 30. Juni 2012 in Genf zwischen der syrischen Regierung und der Opposition geschlossen worden war. Dieses sieht eine Übergangsregierung vor, der auch Vertreter der Führung um Präsident Bashar al-Assad angehören sollen. Das Abkommen wurde aber nie umgesetzt. Russland ist einer der letzten verbliebenen Verbündeten der Regierung in Damaskus und verhinderte wiederholt eine Verurteilung Syriens im UN-Sicherheitsrat. Trotz internationaler Kritik liefert Russland auch weiter Waffen an Damaskus.

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