Nach Brexit

Merkel erwartet keine weiteren EU-Austritte

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Wer Europas Geschichte kenne, wisse: "Frieden ist nicht selbstverständlich".

Nach der Brexit-Entscheidung der Briten erwartet die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) keine weiteren EU-Austritte.

"Einzelne Mitgliedsstaaten haben natürlich unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie wir die Zukunft gestalten, aber der Weg insgesamt ist klar: Mehr Zusammenarbeit bei der Verteidigungspolitik, beim Schutz der Außengrenzen, bei der Bekämpfung des islamistischen Terrorismus und bei allem, was uns wirtschaftlich erfolgreich sein lässt und die Arbeitsplätze unserer Kinder und Enkel sichert", sagte Merkel der "Passauer Neuen Presse" und dem "Donaukurier" (Freitag).

Bemühungen um gemeinsame Zukunft

Am Samstag feiern 27 EU-Staats- und Regierungschefs die Unterzeichnung der Römischen Verträge vor 60 Jahren, die zur Grundlage für die Europäische Union wurden. Für kommenden Mittwoch hat Großbritannien die Zustellung des Brexit-Gesuchs angekündigt.

Die Arbeit in den nächsten Jahren wird laut Merkel in zwei Richtungen verlaufen: "Da sind zum einen die Austrittsverhandlungen mit Großbritannien und zum anderen die Bemühungen, die EU der künftig 27 Mitgliedsstaaten fit für die gemeinsame Zukunft zu machen."

Friedensprojekt

Europa sei ein Friedensprojekt, sagte Merkel. "Wer so eng auf allen Gebieten zusammenarbeitet, wer eine gemeinsame Währung hat, der führt keine Kriege gegeneinander." Wer Europas Geschichte kenne, wisse: "Frieden ist nicht selbstverständlich". Mit Blick auf die Globalisierung, auf Länder wie China und Indien mit jeweils rund 1,3 Milliarden Einwohnern, sei es gut, dass Europa mit seinen rund 500 Millionen Einwohnern zusammenhalte.

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