Ist da wer?

Forscher empfangen mysteriöse Signale

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Wissenschaftler rätseln über geheimnisvolle Signale aus dem Weltall

Washington - Es ist nur wenige Millisekunden lang, aber bewegt die Astronomen immer noch: Sie haben einen "Fast Radio Burst" aus den Tiefen des Weltalls empfangen - das ist ein kurzer Ausbruch im Bereich der Radiostrahlung. Forscher wissen immer noch nicht, woher die rätselhaften Phänomene stammen. Nur eines scheint  sicher zu sein: Die Radioblitze kommen aus den Tiefen des Weltalls.

Forscher zweifeln an ihren Instrumenten
Erstmals wurden die "Fast Radio Bursts" (FRB) 2007 beschrieben. Forscher des australischen Parkes-Observatorium hatten einen "FRB" dokumentiert. Problem: Kein anderes Teleskop hatte die Signale empfangen und konnte die Daten der Australier bestätigen, die dann begannen an ihren eigenen Geräten zu zweifeln. Mittlerweile wurden weitere "Fast Radio Bursts" aus verschiedenen Regionen der Galaxie empfangen. Experten der Uni Bonn konnten beweisen: Diese Radiostrahlenausbrüche gibt es tatsächlich. Sie haben folgende Details gemeinsam: Alle dauern nur wenige Millisekunden. Alle sind unglaublich hell. Und die Quelle liegt (wohl) in mehreren Milliarden Lichtjahren.

Arecibo-Teleskop fing "FRB" auf
Wie erst jetzt bekannt wurde, entdeckte das riesige Arecibo-Teleskop auf Puerto Rico (USA) am 2. November 2012 den letzten Radiosignalausbruch. Das Arecibo-Teleskop wurde von 1960 - 1963 gebaut und ist heute mit einem 305-Meter-Reflektor das zweitgrößte Radioteleskop der Welt. Der nun entdeckte "Fast Radio Burst 121102" war der erste "FRB" auf der nördlichen Hemisphäre. Seine Position liegt in Richtung der Sternbildes "Fuhrmann". Insgesamt wurden bisher nur sieben "FRBs" dokumentiert, obwohl Berechnungen zufolge täglich bis zu 10 000 "FRB" auftreten.

Staub und Gase zwischen den Galaxien soll analysiert werden
Da die "Fast Radio Bursts" nur ganz kurze Zeit existieren, ist es für die Wissenschaftler schwer sie zu analysieren. Sie hoffen dennoch dadurch mehr über den Staub und die Gase zu erhalten, die zwischen den Galaxien existieren. Die Forscher gehen weiter davon aus, zwei oder drei dieser Phänomene in den nächsten Jahren zu entdecken.

Entstehungs-Hypothesen
Die die "Fast Radio Bursts" nur selten aufgezeichnet werden, gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse über deren Entstehung: Einige Wissenschaftler denken, dass sie entstehen, wenn ein Schwarzes Loch verdampft. Andere glauben, dass die Ausbrüche von so genannten "Soft Gamma Repeatern" sind. Oder sie könnten auch bei der Verschmelzung von zwei Neutronensterne auftreten, wenn die Magnetfelder der Sterne zusammenbrechen. Oder die "Fast Radio Bursts" könnten auch vorkommen, wenn das Magnetfeld eines Neutronensterns durch eine Supernova-Explosion zerstört wird. Oder sie könnten auch Riesenpulse von Pulsaren sein. Oder... oder... oder...

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