Nach 10 Jahren im All

"Rosetta" erreicht endlich Komet

Teilen

Die Raumsonde "Rosetta" ist nach 10 Jahren Flug endlich am Ziel

Darmstadt (Deutschland) - Geschafft: Nachdem die Raumsonde "Rosetta" der europäischen Weltraumorganisation "ESA" über zehn Jahre im Weltall unterwegs war, schwenkte sie nun in die Umlaufbahn des Kometen "67P/Tschurjumow-Gerassimenko". Aber erst im November wird die Landeeinheit "Philae" der Raumsonde auf dem Kometen aufsetzen. Die Mission ist nicht nur ein Erfolg für die Wissenschaft oder für die "ESA", sondern auch für Österreich: Einige Instrumente stammen direkt oder indirekt aus der Alpen-Republik.

So schön ist der Komet

Viel Austro-Know-How an Bord
Forscher hatten die Sonde nach dem "Stein von Rosetta" benannt, mit dem es gelang, ägyptische Hierglyphen zu übersetzen. Insgesamt haben 17 Nationen für das Projekt (Kosten: Mehr als 1 Milliarde Euro) zusammengearbeitet. Unter anderem auch Österreich. Das Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz ist an fünf wissenschaftlichen Instrumenten der Mission beteiligt. Mit Hilfe des MIDAS (Micro-Imaging Dust Analysis System), zum Beispiel, können die vom Kometen freigesetzten Staubteilchen gemessen werden. Am MIDAS waren auch das Austrian Institute of Technology (AIT), Joanneum Research, RUAG Space Austria und die Technischen Universität (TU) Wien beteiligt.

Sonde verbrachte 957 Tage im Winterschlaf
Rückblick: Am 2. März 2004 brachte eine Ariane-5-Rakete die drei Tonnen schwere Sonde ins Weltall. Dann passierte die Sonde die Asterioden "Steins" und "Lutetia". Schließlich wurde für 957 Tage eine "Tiefschlafphase" ausgelöst. In der "Deep Space Hibernation" schaltete sie alle Instrumente bis auf die wichtigsten ab, um Energie zu sparen. Am 20. Januar 2014 "erwachte" die Sonde wieder aus dem Ruhezustand. In den folgenden Monaten wurden alle Geräte getestet und die Software auf den neuesten Stand gebracht. Das Landemodul "Philae" wurde am 28. März 2014 in Betrieb genommen.

Landung für November vorgesehen
Jetzt, nach sechs Milliarden Flugkilometern, schwenkte die Sonde in geringer Entfernung von dem Kometen in eine Umlaufbahn ein, die nach einer Stunde erreicht wurde. Nun wird die Oberfläche vermessen. Mit der Mission will die ESA Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems gewinnen, da Kometen zu den wohl ältesten Himmelskörpern zählen. Dazu soll am 11. November die Landeeinheit der Raumsonde auf dem Himmelskörper aufsetzen.

So findet die Landung statt:

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

So schön ist der Komet