Temperatur-Phänomen

Forscher lösen Jahrhundert-Rätsel

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Die Südhalbkugel ist eineinhalb Grad kälter als die Nordhalbkugel.

Im 19. Jahrhundert machten Forscher eine überraschende Entdeckung: die Südhalbkugel ist eineinhalb Grad kälter as die Nordhälfte der Erde. Überraschend deswegen, weil die Südseite näher an der Sommersonne ist, einen größeren Warmwasserspecher hat und mehr Sonnen-Strahlung aufnimmt. Jetzt glauben Wissenschaftler das Rätsel, über das sich bereits der legendäre Alexander von Humboldt wunderte, gelöst zu haben.

Ozeanströmungen und unterschiedliche Pol-Landschaften könnten für den Temperatur-Unterschied verantwortlich sein. Das zumindest will eine Forschergruppe um Georg Feulner vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung herausgefunden haben.

Weil die Erde im Südsommer näher an der Sonne ist, wird sie zwar stärker erhitzt, gleichzeitig aber auch beschleunigt. Die Folge: der Südsommer ist kürzer, die beiden Effekte heben sich auf. Auch weil auf der Südhalbkugel mehr Ozeane sind, als im Norden, müsste es hier wärmer sein, denn Meere speichern mehr Wärme als Land. Zudem nimmt die Südhalbkugel mehr Sonnen-Strahlung auf als der Norden. Allerdings, so vermuten die Forscher, blocken die zahlreiche Wolken, die über den Ozeanen schweben die Wärme wieder ab.

Die Forscher kamen zu einem eigentlich einfachen Schluss: Es muss Wärme von Süden nach Norden fließen. Strömungen in Atlantik und Pazifik führen dem Norden die Wärme zu, die für den Temperaturunterschied verantwortlich ist. Neue Simulationen zeigen: Wenn der Golfstrom im Atlantik zusammenbricht, ist vom Temperaturplus des Nordens nichts mehr übrig.

Auch die Antarktis trägt ihren Teil zum Temperaturunterschied bei. Von ihr strahlt ein großer Teil der Sonnenenergie zurück ins All, im Norden gibt es keinen Kontinent, Wasser kann die Wärme speichern.

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