Expeditionsschiff des britischen Polarforschers Shackleton war 1915 gesunken.
London. Mehr als 100 Jahre nach dem Schiffbruch des britischen Expeditionsschiffs "Endurance" haben Forscher im antarktischen Weddellmeer dessen hölzernes Wrack gefunden. "Mit der Entdeckung der "Endurance" haben wir Polargeschichte geschrieben", sagte der Leiter der vom britischen Falklands Maritime Heritage Trust angeführten Expedition, John Shears, laut einer Mitteilung vom Mittwoch. Geborgen werden soll das gut erhaltene Wrack allerdings nicht - aus rechtlichen Gründen.
Die "Endurance" (deutsch: Ausdauer), deren Name sogar noch auf dem hölzernen Wrack zu lesen ist, wurde in 3008 Meter Tiefe in einem Gebiet aufgefunden, das die Experten zuvor eingegrenzt hatten. Das Expeditionsschiff des einstigen britischen Polarforschers Ernest Shackleton war während des Ersten Weltkriegs 1915 verunglückt und gesunken. Das aktuelle Expeditionsteam, das seine Suche auf einem südafrikanischen Forschungsschiff von Kapstadt aus begann, wurde nun etwa vier Meilen südlich von dem Ort fündig, der zuletzt vom Kapitän der "Endurance", Frank Worsley, angegeben wurde.
Spektakulärer Fund
Geborgen werden soll das Schiffswrack nicht, es ist im Antarktis-Vertrag als historische Stätte geschützt. Die Forscher wollen ihren spektakulären Fund mit Foto- und Videoaufnahmen dokumentieren, ohne das Wrack zu beschädigen, und heutigen und kommenden Generationen von seiner Geschichte berichten.
"Das ist mit Abstand das feinste Schiffswrack, das ich je gesehen habe", sagte der Forschungsdirektor der Expedition, Mensun Bound. "Es steht aufrecht, sehr stolz auf dem Meeresboden und ist intakt und in brillantem Zustand."