Sah sich selbst als Prophetin

Frau in Pakistan wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt

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Soll sich selbst als Prophetin bezeichnet haben. Anwalt spricht von zeitweiser Unzurechnungsfähigkeit.

Ein Gericht in Pakistan hat eine Frau zum Tode verurteilt, weil sie in Schriftstücken den Propheten Mohammed verunglimpft haben soll. Die Richter in der Stadt Lahore sprachen die Muslima laut dem am Dienstag veröffentlichten Urteil wegen Gotteslästerung schuldig.

Ein örtlicher Geistlicher hatte die Frau 2013 beschuldigt, sich selbst als Prophetin zu bezeichnen. Ihr Anwalt sagte indes, sie sei zu dem Zeitpunkt nicht zurechnungsfähig gewesen. Außerdem seien die Texte nicht von ihr verfasst, sondern manipuliert worden. Die Verteidigung kann den Schuldspruch nun vor dem Obersten Gerichts Lahores anfechten.

Gotteslästerung und die Beleidigung des Propheten stehen in Pakistan unter Strafe. Das südasiatische Land führte die umstrittenen Blasphemiegesetze in den 1980er Jahren während der Amtszeit des Militärherrschers Zia ul-Haq ein.

Insbesondere Anhänger von Minderheiten wie der muslimischen Reformbewegung Ahmadiyya oder Schiiten werden wegen angeblicher Blasphemie angeklagt. Seit der Einführung der umstrittenen Gesetze wurde bisher keine Todesstrafe vollstreckt. Dutzende Angeklagte wurden jedoch ermordet.
 

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