Angie Baker versuchte 13 Jahre lang, ein Baby zu bekommen.
Eine Britin hat nach 18 Fehlgeburten ein Baby zur Welt gebracht. "Das ist ein Wunder. Ich bin total überwältigt und fühle mich wie in einem Traum", sagte die Mutter Angie Baker (33) aus der Kleinstadt Peacehaven bei Brighton zur Geburt ihrer Tochter Raiya. Sie hatte 13 Jahre lang versucht, ein Baby zu bekommen.
Antikörper verhinderten Einnisten
Die Frau litt unter einem
seltenen Phänomen, wie der Arzt Hassan Shehata von der Epsom und St. Helier
Universitätsklinik in der Grafschaft Surrey am Freitag mitteilte. Dabei
verhinderte eine zu hohe Konzentration spezieller Antikörper im Blut, dass
sich das befruchtete Ei in der Gebärmutter einnistete.
Shehata bezeichnete dies als seinen bisher schwierigsten Fall. Der Mediziner hatte ein Verfahren angewandt, mit dem sich mittels der Verwendung von Steroiden die Antikörper im Blut regulieren lassen können. Das Kind kam bereits am 9. Dezember zur Welt und ist wohlauf.
"Außergewöhnlicher Fall"
"Dieses Leiden ist
Medizinern bekannt", erklärte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Gynäkologie und Geburtshilfe, Rolf Kreienberg von der
Universitätsfrauenklinik Ulm. "Doch der britische Fall ist durch die hohe
Zahl der Fehlgeburten außergewöhnlich."
Bei einem kleinen Teil von Frauen bildet der Organismus Antikörper, die gegen die Schwangerschaft gerichtet sind. Dann könne sich das befruchtete Ei nicht in die Gebärmutter einnisten, oder die Schwangerschaft ende in einem frühen Stadium. Wenn das Leiden aber erkannt sei, könnten Mediziner mit Medikamenten helfen. Bis die Therapie greife, könne es aber durchaus zu fünf bis sieben Schwangerschaften und Fehlgeburten gekommen sein.