Verzweifelt: Wartezeit bis zu 3 Jahren

Frau zog sich selbst 11 Zähne

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Eine Frau in England litt unter so großen Schmerzen, dass sie sich selbst 11 Zähne zog. 

Die Verzweiflung bei Danielle Watts muss riesig gewesen sein. Doch die Engländerin sah keine andere Möglichkeit. Nicht weniger als 11 Zähne hat sie sich mittlerweile selbst gezogen. 

Danielle lebt in Bury St. Edmunds, im Osten Englands. In der Vergangenheit besuchte sie regelmäßig ihren Zahnarzt, bis dieser vor sechs Jahren schließen musste. Das machte ihr anfangs nicht besonders viel aus, doch vor etwa 2,5 Jahren bekam die sechsfache Mutter unerträgliche Schmerzen. Doch nach eigenen Angaben fand die zahnschmerzgeplagte Frau keine neue Praxis. 

Nur für Privatkasse 

Wegen der noch immer anhaltenden Corona Pandemie findet die Engländerin keinen Arzt, der einen freien Termin hat. 

"Ich hatte einfach keine Möglichkeit mich an jemanden zu wenden. Überall wo ich es versucht habe, wurde gesagt, dass sie keine NHS-Patienten aufnehmen. Sie könnten uns lediglich privat aufnehmen", sagt die Engländerin gegenüber der "BBC Look East".

Zur Erklärung: NHS ist der "National Health Service" – also das nationale Gesundheitswesen. Die Situation von Danielle ist ähnlich zu vergleichen, wie bei Kassenpatienten in Deutschland und Österreich.

Wartezeit von bis zu 3 Jahren 

Aufgrund der weltweiten Pandemie gibt es für NHS-Patienten eine Mindestwartezeit von zwei Monaten, ohne Notfall beträgt die Wartezeit bis zu 3 Jahren. 

Dr. Meetal Patel, Inhaber der Zahnarztpraxis Aylsham in Norfolk, sagt gegenüber der BBC: "In Bezug auf die NHS-Zahnmedizin ist es sehr, sehr schwierig, das gleiche Niveau zu halten". Er fügt hinzu: "Im Moment sehe ich nicht wirklich, wie ein Unternehmen überleben kann, wenn es nur NHS-Arbeit macht."

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