Bis Ende 2020 sollen 16 Milliarden Dollar fließen.
Die internationale Geberkonferenz für Afghanistan geht am Mittwoch in Brüssel in die entscheidende Phase. Spitzenvertreter aus rund 70 Ländern wollen dabei ein neues Unterstützungspaket für den afghanischen Staat und seine Bürger schnüren. Am Ende des Tages sollen Hilfszusagen stehen, die zumindest annähernd dem bisherigen Niveau entsprechen.
Österreich sagt für 2017 vier Millionen zu
Zuletzt hatte die internationale Gemeinschaft für einen Vier-Jahres-Zeitraum rund 16 Milliarden US-Dollar (rund 14 Mrd. Euro) zur Verfügung gestellt. Das neue Hilfspaket soll den zivilen Finanzbedarf Afghanistans von 2017 bis Ende 2020 abdecken. Österreich will für 2017 vier Millionen an bilateraler Hilfe zur Verfügung stellen, hieß es am Dienstag aus dem Außenministerium, Deutschland sagte bis 2020 bis zu 1,7 Milliarden zu. Die EU stellte 200 Millionen Euro bis 2019 in Aussicht.
Die EU-Mitgliedsstaaten knüpfen die Hilfen jedoch an weitere Reformen im Bürgerkriegsland sowie Kabuls Kooperationsbereitschaft bei der Flüchtlingsrücknahme. Im Rahmen der Konferenz soll es auch weitere Gespräche über ein konkretes Abkommen geben, bereits am Sonntag hatten beide Seiten eine politische Vereinbarung unterzeichnet.
Schwerer Taliban-Angriff
Zur den Gesprächen in Brüssel werden am Mittwoch unter anderem US-Außenminister John Kerry, sein deutscher Amtskollege Frank-Walter Steinmeier sowie der afghanische Präsident Ashraf Ghani erwartet. Aus Österreich nimmt der Sektionsleiter für Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium, Peter Launsky-Tieffenthal, teil.
Überschattet wird die Konferenz von einem schweren Taliban-Angriff auf die nordafghanische Stadt Kunduz. Er kommt fast genau ein Jahr, nachdem die radikalen Islamisten die Provinzhauptstadt zum ersten Mal erobert hatten.