Datenleck

Geheimdokument enthüllt ISIS-Innenleben

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Neuankömmlinge werden gefragt, ob sie sich in die Luft sprengen möchten.

Dem deutschen Bundeskriminalamt liegen brisante Papiere vor, die aus dem Inneren der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) kommen sollen und Informationen zu deutschen Kämpfern enthalten. Das berichteten die "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR. Das Material soll aus Befragungen von IS-Anhängern stammen - nach der Einreise in das von der Terrororganisation beherrschte Gebiet in Syrien.

Ausländische Kämpfer müssen demnach beim IS in einer Art Personalbogen ausführlich Angaben zu ihrer Person und ihren Qualifikationen machen. Ein BKA-Sprecher bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass seiner Behörde derartige Papiere vorliegen - und dass die Experten sie für echt halten. Das Material soll nun bei Ermittlungen und der Strafverfolgung helfen.

23 Fragen
Dabei werden eine Reihe von persönlichen Interessen und Daten abgefragt. Zukünftige Kämpfer müssen etwa genaue Infos über ihre Herkunft, Ausbildung und Werdegang  preisgeben. IS stellt den Jihadisten aber auch einige bizarre Fragen.

Beispielsweise will die IS-Miliz folgende Sachen genau wissen:

-          Haben Sie bereits eine Jihad-Erfahrung? Wenn ja, wo?

-          Wollen Sie Kämpfer oder Selbstmordattentäter werden?

-          In welcher Abteilung möchten Sie arbeiten?

-          Haben Sie einen Fürsprecher?

 

Datenleck
"Wir gehen davon aus, dass es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um echte Dokumente handelt", sagte der BKA-Sprecher der dpa. "Wir nutzen diese nun zur Strafverfolgung und für gefahrenabwehrende Maßnahmen." Zu Details äußerte er sich nicht. Auch welchen Umfang das Material insgesamt hat und auf welchem Weg das BKA an die Papiere gekommen ist, ließ er offen. Aus anderen Sicherheitskreisen hieß es ebenfalls, das Material sei vermutlich authentisch und könne für die weitere Arbeit sehr wertvoll sein.

In dem Bericht hieß es weiter, die Dokumente seien offenbar Teil eines größeren Datenlecks, das Tausende solcher Personalbögen umfassen soll und inzwischen zumindest in Teilen verschiedenen Sicherheitsbehörden bekannt sei. Aus den Unterlagen ergebe sich auch, welche Deutsche beim IS offenbar besonderen Einfluss hätten.

Die Materialsammlung könnte helfen, neue Ermittlungen gegen IS-Anhänger aus Deutschland aufzunehmen oder bisherige Ermittlungen oder Anklagen auszuweiten. Bislang haben die Ermittler oft Mühe, Verdächtigen die Mitgliedschaft beim IS nachzuweisen. Laut Bericht von "SZ", NDR und WDR finden sich in den Dokumenten auch Namen von Islamisten, die nach ihrer Rückkehr nach Deutschland bisher unbehelligt blieben - sie hatten demnach bisher abgestritten, beim IS gewesen zu sein.

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