Nach heftigen Vulkanausbrüchen sinkt die Temperatur ab – das globale Klima verändert sich. Auch jetzt droht eine Abkühlung in ganz Europa.
Ein gewaltiger Vulkanausbruch, wie jener des Eyjafjalla in Island, kann erhebliche Änderungen des Klimas hervorrufen. In der Region ändert sich das Wetter für Monate, das Weltklima kann sich sogar auf mehrere Jahre hinaus ändern.
Entscheidend ist die Menge des ausgestoßenen Schwefels. Anton Vogelmann, Seismologe von der ZAMG, erklärt: „In der Atmosphäre bilden sich Schwefelsäuretröpfchen, die das Sonnenlicht reflektieren. Dadurch bewirken sie, dass weniger Sonnenlicht auf den Erdboden kommt, und es wir kühler.“ Die globalen Durchschnittstemperaturen nehmen merkbar ab. Romantischer Nebeneffekt: In dieser Zeit sind besonders schöne Sonnenuntergänge zu beobachten.
Die Klimaänderung würde die kommenden Monate betreffen, da sich die Tröpfchen hartnäckig halten und vulkanische Störungen nur langsam abnehmen. Damit könnte unser Sommerwetter in Gefahr sein – je nachdem, wie lange der isländische Vulkan noch aktiv ist und wie viel Schwefel er noch ausstößt. Kälte und Nässe drohen, die Sonne könnte nur selten zu sehen sein. Statt Regen könnten Schlammkügelchen vom Himmel fallen.
Jahr ohne Sommer. In der Geschichte wurde nach zahlreichen Vulkanausbrüchen eine deutliche Abkühlung beobachtet: Nach dem Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen 1991 sank die globale Temperatur um ein halbes Grad.
Vor knapp 200 Jahren gab es überhaupt ein Jahr ohne Sommer. Ein Jahr zuvor hatte in Indonesien der Vulkan Tambora 100 Kubikkilometer Staub, Asche und Geröll in die Luft geschleudert. Die Folge: In Europa und Nordamerika gingen von April bis September Regen-, Graupel und Schneeschauer nieder. Die Bauern plagten Ernteausfälle, an Seuchen und Hungersnöten starben Hunderttausende Menschen.
Seismologe Anton Vogelmann analysiert:
ÖSTERREICH: Wird sich das Klima jetzt ändern? |