Infektionen steigen global stark an

Geschlechtskrankheit Syphilis breitet sich unaufhaltsam aus

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Geschlechtskrankheiten verbreiten sich in alarmierendem Tempo. Neueste Daten aus den USA lassen Mediziner aufhorchen. 

Insbesondere die Verbreitung von Syphilis hat ein beängstigendes Ausmaß angenommen. Innerhalb eines Jahres, von 2020 bis 2021, stieg die Anzahl der Fälle um 32 Prozent. Dies ist der höchste Anstieg seit 170 Jahren.

Eine besonders beunruhigende Entwicklung ist der Anstieg von Syphilis-Infektionen bei Neugeborenen, die sich von ihren Müttern anstecken. Die USA verzeichnen hier einen Anstieg um über 30 Prozent. Die Konsequenzen sind verheerend: Das Bakterium Treponema pallidum, Verursacher der Syphilis, kann unter anderem Frühgeburten, schwere Langzeitschäden oder gar Totgeburten zur Folge haben.

So wird Syphilis übertragen

Syphilis wird in der Regel durch Schleimhautkontakt oder durch das Eindringen ins Blut übertragen, hauptsächlich während sexueller Aktivitäten. Bei rechtzeitiger Behandlung kann die Krankheit normalerweise vollständig geheilt werden. Unbehandelt kann Syphilis jedoch tödlich verlaufen.

Besorgniserregend ist zudem die Tatsache, dass nur die Hälfte der Betroffenen überhaupt Symptome zeigt. Diese reichen von Knoten an der Eintrittsstelle des Erregers über Geschwüre, Fieber und Ekzeme bis hin zu schweren Schädigungen von Organen und Nerven.

Doch es sind nicht nur die USA, die mit dieser bakteriellen Infektion zu kämpfen haben. In Großbritannien wurde im Jahr 2022 der höchste Stand seit mehr als 70 Jahren erreicht. Kanada verzeichnete zwischen 2011 und 2019 einen fast vierfachen Anstieg der Fallzahlen. Und auch in Japan breitet sich die Geschlechtskrankheit vermehrt aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit jährlich etwa zwölf Millionen Menschen neu erkranken.

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