Nach der Wahl in Nordzypern wird ein neuer Anlauf gestartet.
Knapp drei Wochen nach der Wahl des neuen nordzypriotischen Oberhaupts Mustafa Akinci ist der Politiker am Freitag erstmals zu Gesprächen mit dem Staatschef der Republik Zypern, Nikos Anastasiades, über eine Wiedervereinigung der Insel zusammengekommen. Er setze "große Hoffnungen" in die Verhandlungen unter Vermittlung der Vereinten Nationen, sagte Anastasiades vor deren Beginn.
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon begrüßte in einer Erklärung die rasche Aufnahme der Gespräche, die in der Pufferzone zwischen beiden Inselteilen am stillgelegten Flughafen von Nikosia stattfinden.
Akinci war Ende April zum neuen "Präsidenten" der international nicht anerkannten "Türkischen Republik Nordzypern" gewählt worden. Die Verhandlungen über eine Wiedervereinigung des isolierten Separatstaates mit dem griechisch-zypriotischen Süden liegen seit Oktober auf Eis. Die Vertreter der international anerkannten Regierung in Nikosia verließen damals den Verhandlungstisch.
Akinci ist seit vielen Jahren Fürsprecher der Wiedervereinigung, die Türkei betrachtet dieses Bestreben aber mit Argwohn. Zypern ist seit einem von der damaligen Militärjunta in Athen gestützten griechisch-zypriotischen Putsch und einer anschließenden türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt. Die "Türkische Republik Nordzypern" wurde im Jahr 1983 ausgerufen. Sie wird nur von Ankara anerkannt.