Islamisten-Terror

Ghani: "Afghanistan verlassen, um Blutvergießen zu vermeiden"

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Präsident macht keine Angaben zu Aufenthaltsort. 

Der afghanische Präsident Ashraf Ghani befindet sich nach eigenen Angaben im Exil. Er habe das Land verlassen, um - angesichts des immer weiteren Vormarsches der radikal-islamischen Taliban und deren drohender Machtübernahme - Blutvergießen zu vermeiden, erklärt der Politiker auf Facebook. Zu seinem Aufenthaltsort äußert er sich nicht.

Abflug

Wenige Stunden nach seinem Abflug aus Afghanistan war das ein Erklärungsversuch Ghanis gegenüber der Bevölkerung für seine "Flucht", die auch Kritik von Regierungsmitgliedern nach sich zog. Er sei vor einer schweren Entscheidung gestanden. Wäre er geblieben, hätten zahlreiche Landsleute den Märtyrertod erlitten und die Stadt Kabul wäre zerstört worden. Die bis nach Kabul vorgerückten Taliban haben nach seinen Worten in der Vergangenheit erklärt, dass sie bereit seien, blutige Angriffe in Kabul zu verüben, um ihn von der Macht zu vertreiben. "Ich entschied mich zu gehen, um dieses Blutvergießen zu verhindern."

Waffengewalt

Die Taliban hätten ihren Erfolg durch Waffengewalt erzielt und seien nun dafür zuständig, die Leben, das Vermögen und die Ehre der Bürger zu schützen. Noch zu keiner Zeit in der Geschichte habe die Anwendung von Gewalt irgendjemandem Legitimität verliehen, und dies werde auch in der Zukunft nicht der Fall sein, hieß es in der Erklärung weiter. Die Islamisten stünden nun vor einer historischen Herausforderung.

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