Giftige Klammerqualle attackiert Schwimmerin - Tentakel hinterlassen schmerzhafte Spuren
Oslo - Ein entspannter Badetag am Snarøya-Strand endete für eine 32-jährige Schwimmerin im Krankenhaus. Die giftige Klammerqualle verursachte schmerzhafte Blasen und Schwellungen am linken Arm.
Tentakel erreichten Schwimmerin trotz Sicherheitsabstand
"Ich stieg von der Rampe am Halden-Steg ins Wasser und schwamm ein paar Züge, als ich eine kleine Qualle sah", erzählt die Betroffene. Sie schwamm sofort zurück zum Ufer - doch die langen Tentakel der Qualle erreichten trotz vermeintlich sicherem Abstand ihren linken Unterarm.
"Es stach wie verrückt in den Arm", beschreibt sie das schmerzhafte Erlebnis vom Samstag.
Erste Hilfe reichte nicht aus
Die Schwimmerin spülte den Arm sofort mit Salzwasser ab, wie es Experten empfehlen. Doch bereits am Sonntag waren die Symptome so stark, dass sie die Notaufnahme des Aker-Krankenhauses aufsuchen musste.
Dort erhielt sie Hydrokortison-Salbe, schmerzlindernde Gelsalbe und einen Verband. "Der Arzt erzählte mir, dass sie mehrere ähnliche Fälle mit starken Reaktionen durch Klammerquallen gesehen haben", berichtet sie.
Invasive Art breitet sich aus
Die Klammerqualle stammt ursprünglich aus dem nördlichen Pazifik und steht auf der norwegischen Fremdartenliste. Forscher Tone Falkenhaug vom Meeresforschungsinstitut bestätigt eine starke Zunahme der Beobachtungen - von Oslo-Fjord bis zu den Vesterålen.
Die kleine, schnell schwimmende Qualle ist an ihrem charakteristischen gelben Kreuz erkennbar. Ihr Gift kann im schlimmsten Fall zu schweren Symptomen führen:
- Starke Schmerzen
- Muskelkrämpfe
- Atembeschwerden und Schwellungen
Ärzte warnen vor Unterschätzung
"Allergische Reaktionen nach Quallenbegegnungen gehören zu unseren Sommerplagen", erklärt Allgemeinmedizinerin Cecilie Nilsen. Die Reaktionen seien individuell unterschiedlich stark.
Bei großflächigen Verletzungen, Augenschäden, Fieber oder allergischen Reaktionen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Richtige Erste Hilfe entscheidend
So behandeln Sie Quallenverletzungen richtig:
- Sofort mit Salzwasser spülen - niemals Süßwasser verwenden
- Nicht reiben oder kratzen - das treibt das Gift tiefer in die Haut
- Tentakel vorsichtig entfernen - am besten mit Handschuhen
- Warmes Wasser (40-45°C) zerstört die Giftstoffe
- Bei starken Reaktionen zum Arzt
Badevergnügen wird zur Qual
Trotz der schmerzhaften Erfahrung will die 32-Jährige nicht aufs Baden verzichten: "Ich liebe es zu baden und werde das auch weiterhin tun. Man sollte nur genau ins Wasser schauen."
Die Klammerqualle zeigt: Auch in norwegischen Gewässern lauern mittlerweile tropische Gefahren. Badegäste sollten besonders in warmen Sommern vorsichtig sein und bei Quallensichtungen einen großen Bogen machen.