US-Präsident Donald Trump will nach Angaben aus Washington noch am Montag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und weiteren Europäern über den Stand der Ukraine-Verhandlungen telefonieren.
Ein hochrangiger US-Vertreter sagte, das in Berlin diskutierte Abkommen sehe "wirklich starke" US-Sicherheitsgarantien für Kiew nach Vorbild des NATO-Beistandspaktes vor sowie eine "sehr starke Abschreckung" durch US-Waffen. Die USA rechneten mit einer Zustimmung Moskaus.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die zweitägigen Verhandlungen mit den USA über eine Friedenslösung für die Ukraine in Berlin als "produktiv". Auf einem Wirtschaftsforum sagte er aber auch, dass die Gespräche insgesamt "nicht sehr einfach" seien. "Wichtig ist, dass der Frieden würdig wird", betonte er. "Man darf in Europa nicht vergessen, woher dieser Krieg kam. Wer ihn brachte."
"Bringt Gerechtigkeit zurück"
Selenskyj dankte ausdrücklich den europäischen Partnern und speziell Deutschland. "Die europäische Einigkeit bringt tatsächlich die Gerechtigkeit zurück", sagte er. "Ich bin überzeugt davon, dass Deutschland weiter mit uns sein wird."
Merz spricht von "täglichem Albtraum"
Deutschlands Kanzler Friedrich Merz sagte in einer sehr emotionalen Rede, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine "seit fast vier Jahren ein täglicher Albtraum" sei - nicht nur für die Ukraine, sondern für ganz Europa. Er griff den russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich für seinen "verbrecherischen Überfall" auf die Ukraine an.
Sehr eindringlich warb er dafür, dass die EU bei ihrem Gipfel am Donnerstag grünes Licht für die Nutzung des eingefrorenen russischen Vermögens für die Ukraine gibt. Dies sei eine "Schlüsselfrage", die jetzt gelöst werden müsse. Wenn das nicht geschehe, sei die Handlungsfähigkeit Europas "massiv beschädigt".
US-Friedensplan mit 20 Punkten
Einzelheiten aus den Verhandlungen über den US-Friedensplan mit derzeit 20 Punkten verrieten beide nicht. Merz betonte aber, dass die Ukraine sich bei diesen Gesprächen auf die Unterstützung der Europäer verlassen könne. Ein "echter Frieden in Freiheit" müsse das Ziel sein. Deutschland habe dabei eine besondere Verantwortung. "Uns diese Verantwortung nehmen wir auch an."