Joachim Krause spricht Klartext: „Trump will nichts machen, was Putin verärgert“
Das Ringen um einen Waffenstillstand in der Ukraine geht weiter. Die USA fordern die Ukraine dabei weiter zu einer Aufgabe des Donbass auf. Dies teilte ein hochrangiger Vertreter Kiews, der über die Berliner Gespräche zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine informiert wurde, am Montag mit.
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So soll die Ukraine auch jene Teile des Donbass räumen, die bisher nicht von Russland besetzt sind. Für Joachim Krause, emeritierter Direktor des Instituts für Sicherheitspolitik an der Uni Kiel, ist die Politik der USA dabei nur schwer verständlich.
Brisanter Verdacht
„Trump könnte den Krieg jederzeit beenden, wenn er sich fest auf die Seite der Ukraine stellt“, so der Experte im ntv-Interview. Die USA müssten dafür mehr Waffen liefern und wirksame Sanktionen gegen Russland beschließen. Dies sei allerdings nicht der Fall.
„Trump will nichts machen, was Putin verärgert“, so Krause weiter. „Irgendwie hat Putin Trump in seiner Hand. Wir alle wissen nicht, wieso und warum und wie stark, aber die Anhänglichkeit von Trump an Putin ist das große Problem“, spricht der Experte Klartext.
Europäer fordern weitere Unterstützung der Ukraine
Während Trump auf ein schnelles Ende der Kämpfe drängt, fordern die Europäer die USA auf, die Ukraine in ihrem Abwehrkampf weiter zu unterstützen und das Land nicht in einen Diktatfrieden mit Russland zu drängen. Am Donnerstag wollen die Europäer deshalb auf dem EU-Gipfel den Weg frei machen, um mehr als 200 Milliarden Euro an eingefrorenem russischem Staatsvermögen für die Finanzierung des ukrainischen Abwehrkampfes zu nutzen. Dies würde den Militäretat der Ukraine für die kommenden zwei, drei Jahre finanzieren und gilt als entschiedenes Signal an Russlands Präsident Wladimir Putin, dass er nicht mit einem Kollaps der Ukraine rechnen kann. Dies gilt auch deshalb als wichtig, weil Selenskyj innenpolitisch durch einen Korruptionsskandal im engsten Mitarbeiterkreis als schwer angeschlagen gilt.
Sowohl Russland als auch die USA lehnen die Nutzung dieser sogenannten frozen assets ab. Die russische Zentralbank reichte am Montag vor einem Gericht in Moskau Klage gegen die Nutzung des Geldes in Höhe von 18,2 Billionen Rubel (rund 195 Milliarden Euro) ein.