Lützerath

Greta Thunberg nennt die Grünen "heuchlerisch"

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Greta Thunberg besuchte das deutsche Lützerath und sparte dabei nicht mit Kritik.

Zumindest 15.000 Aktivisten, unter ihnen auch die heimische Klima-Aktivistin Lena Schilling, protestierten gegen die Räumung des Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen. Das Dorf ist von der Polizei abgeriegelt. Die Siedlung wird abgerissen, um es dem Energiekonzern RWE zu ermöglichen, die darunter liegende Braunkohle abzubaggern. Das wollen Demonstranten unter allen Umständen verhindern. Mit dabei die Klima-Ikone Greta Thunberg, die extra aus Schweden anreiste: "Es ist empörend, wie die Polizeigewalt ist", so Thunberg. Was in Lützerath geschehe, sei "schockierend", so Thunberg: "Es ist entsetzlich zu sehen, was hier passiert."

Abrechnung mit Grünen

In einem Interview der Deutschen Presse-Agentur kritisierte die weltbekannte Aktivistin die Grünen wegen ihrer Unterstützung für den Abriss von Lützerath. Konzerne wie RWE müsse man eigentlich dafür zur Rechenschaft ziehen, wie sie mit Menschen umgingen. "Dass die Grünen mit solchen Unternehmen Kompromisse schließen, zeigt, wo ihre Prioritäten liegen", sagte Thunberg.  Bei Anne Will legte die junge Schwedin dann noch einmal nach: "Es ist sehr heuchlerisch, was gerade passiert". Die Grünen wurden zuerst an den Demos für Lützerath teilnehmen und den Ort dann opfern, so Thunberg.

Bei der Demo kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei. Einige hundert Menschen durchbrachen Polizeiketten. Die Polizei setzte Schlagstöcke, Pfefferspray, Räumpanzer, Wasserwerfer, Hunde und Pferde ein. 70 Polizisten wurden verletzt. Die Zahl der verletzten Demonstranten ist unbekannt. Teile des Dorfes sind noch immer von Aktivisten besetzt. Sie harren in einem Tunnel aus. 

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