Alkohol-Pansch-Skandal

Hauptverdächtige von Polizei gefasst

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Zwei Männer sollen die tödliche Mischung bewusst hergestellt haben.

Die tschechische Polizei kennt nach eigenen Angaben die Hauptverdächtigen im vor drei Wochen bekannt gewordenen Alkohol-Pansch-Skandal. Mit Methanol gepanschte alkoholische Getränke haben bereits 25 Menschenleben in Tschechien gefordert. Wie der zuständige Staatsanwalt Roman Kafka und Polizeipräsident Martin Cervicek am Montag bei einer Pressekonferenz in Prag mitteilten, sollen zwei Männer aus dem Kreis Mährisch-Schlesien bewusst die tödliche Mischung produziert und über einen Vertreiber aus der mittelmährischen Stadt Zlin in Umlauf gebracht haben.

Beide Männer haben laut Kafka in einer Firma gearbeitet, die Methylalkohol für die Produktion von Frostschutzmitteln für Autos verwenden. Die Flüssigkeit hätten sie zwar legal von einer Firma gekauft, anschließend aber missbräuchlich verwendet. Ende August und Anfang September hätten sie mehrere Tonnen der gefährlichen Mischung hergestellt, diese an den Getränke-Vertreiber geliefert, der sie dann in die Spirituosen gemischt haben.

„Wir haben ein umfassendes Geständnis, einschließlich der Motivation“, so Kafka. Einer der Männer habe so seine schwierige finanzielle Lage bereinigen wollen. Der andere Mann habe ihm einige Mittel für die Produktion der Mixtur geliefert und bei der Herstellung mitgewirkt, hieß es. Beide Männer befinden sich in Untersuchungshaft, wobei ihnen zwölf bis 20 Jahre Haft drohen.

Cervicek sagte, dass die Ermittlungen noch nicht ganz abgeschlossen seien, weil das gesamte Vertriebsnetz noch nicht aufgedeckt worden sei. Außerdem warnte er, dass auf dem tschechischen Markt noch 15.000 Flaschen des gepanschten Alkohols im Umlauf sein könnten.

Die Polizei verfolgt im Zusammenhang mit dem Skandal schon 42 Personen, wovon 22 in Untersuchungshaft sitzen. Nach Angaben von Gesundheitsminister Leos Heger arbeitet der zuständige Krisenstab an Regeln für eine Teil-Milderung des Verkaufsverbots von Spirituosen mit mehr als 20 Prozent Alkohol. Sollte das Kabinett diese Unterlagen bis Mittwoch erhalten, könnte es darüber noch am demselben Tag entscheiden, so Heger.

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