Britische Ärzte vermuten Zusammenhang

Hepatitis-Ausbruch: Sind Lockdowns schuld?

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Britische Mediziner vermuten, dass die mysteriöse neue Hepatitis bei Kindern durch die Isolation während der Corona-Lockdowns verursacht worden sein könnte.

Mit Stand Dienstag waren weltweit bereits 190 Hepatitis-Fälle bei Kindern gemeldet worden, darunter auch zwei in Wien. Die bekannten Hepatitisviren A, B, C, D oder E wurden ausgeschlossen. Eine mögliche Ursache sei laut Gesundheitsbehörden eine zugrunde liegende Adenovirus-Infektion. Diese könne bei Kindern Hepatitis verursachen und sei im Frühjahr aktiv. Es könnte auch eine Kombination von Adenoviren und Corona dahinter stecken, berichtete der Sprecher von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

Kein Erreger-Kontakt während prägender Jahre

In Großbritannien sorgt nun eine neue Vermutung für Wirbel: Der Hepatitis-Ausbruch könnte durch die Corona-Maßnahmen verursacht worden sein. Demnach könnten Kinder wegen Lockdowns und Social Distancing weniger anfälliger für das Virus sein. Laut Dr. Meera Chand, die für die britische Gesundheitsbehörde UKHSA die Hepatitis-Fälle untersucht, sei dies ein Anfälligkeitsfaktor, weil diese Altersgruppen in ihren prägenden Jahren während der Pandemie dadurch kaum Kontakt mit herkömmlichen Erregern gehabt hätten. Das Immunsystem sei deshalb weniger resistent.

"Wegen der physischen Abstandsregeln gab es 2020 und 2021 nur wenige Fälle", sagte Chand in Bezug auf das Adenovirus. "Aber zu Beginn 2022 stieg die Zirkulation, insbesondere in der Altersgruppe unter fünf Jahren."

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