Nach 20 Jahren Eiszeit

Hillary Clinton besucht den Jemen

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Die USA wollen Zusammenarbeit über die Terrorismusbekämpfung hinaus verstärken.

Als erste US-Außenministerin seit 20 Jahren hat Hillary Clinton am Dienstag den Jemen besucht. Clinton forderte das Land auf, die Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten auszubauen und den Kampf gegen den Terrorismus zu verstärken.

Jemen begrüßt Clintons Besuch
Clinton landete unter strengen Sicherheitsvorkehrungen auf dem Flughafen der Hauptstadt Sanaa. Kurz nach der Ankunft traf sie den jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh. Der Jemen sei sich der Bedrohung durch das internationale Terrornetzwerk Al-Kaida bewusst und engagiere sich immer mehr im Kampf gegen den Terrorismus, sagte Clinton. Die jemenitische Regierung begrüßte den Besuch und erklärte, man sei an einer Fortsetzung des Dialogs interessiert, um über Entwicklung und Sicherheit zu sprechen.

Finanzhilfen für Jemen
Clinton betonte, die USA wollten über die militärischen Beziehungen hinausgehen und auch die unterschwelligen Ursachen extremistischer Gewalt ansprechen, wie Armut und soziale Ungleichheit. Daher seien auch die Finanzhilfen für den Jemen neu gewichtet worden, bei denen es nicht nur um die Terrorbekämpfung gehen solle.

In den vergangenen fünf Jahren haben die USA nach Militärangaben 250 Millionen Dollar (193 Mio. Euro) an den Jemen gezahlt. Die gleiche Summe soll allein 2011 an das Land fließen.

Al-Kaida nutzt Jemen als Rückzugsraum
Die Al-Kaida dürfte den auch von inneren Konflikten geprägten Jemen schon seit geraumer Zeit als Rückzugsraum nutzen. Laut Enthüllungsplattform Wikileaks sollen auch US-Einheiten die Terroristen im Jemen bekämpfen. Die Amerikaner gingen dabei mit Drohnen vor. Ende Oktober waren in Großbritannien und Dubai zwei Paketbomben entdeckt worden, die per Luftfracht aus dem Jemen in die USA geschickt werden sollten. Seit Wochen liefert sich die jemenitische Armee in der Al-Kaida-Hochburg Lawdar immer wieder Gefechte mit den Terroristen.

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