Tunesien

Hochrangiger Oppositionspolitiker erschossen

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Die Opposition ruft für Donnerstag zu einem Generalstreik auf.

In Tunis ist ein prominenter Politiker einer oppositionellen weltlichen Partei erschossen worden. Shokri Belaid sei vor seinem Haus von vier Schüssen in Kopf und Brust getroffen worden, sagte ein führender Vertreter der Volksfront-Partei am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Belaid sei im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Mehr als 1.000 Tunesier versammelten sich spontan vor dem Innenministerium, um gegen die Ermordung zu protestieren.

Tunesiens Ministerpräsident Hamadi Jebali verurteilte die Tat und sprach von einem politischen Mord und einem "Mord an der tunesischen Revolution". Belaid war eine der Führungspersönlichkeiten der Partei und Gegner der regierenden islamistischen Ennahda-Partei.

Vier Oppositionsparteien riefen als Reaktion auf die Ermordung Belaids für Donnerstag zum Generalstreik auf. Dieselben Parteien gaben am Mittwoch auch bekannt, sich aus dem Verfassungsrat, der mit dem Entwurf einer neuen tunesischen Verfassung beauftragt ist, zurückziehen zu wollen.

In dem nordafrikanischen Land hatte vor zwei Jahren der sogenannte Arabische Frühling begonnen und sich dann in die Nachbarländer ausgebreitet. Tunesien wird derzeit von einer gewählten Regierung geführt, die von Islamisten dominiert wird. Im Land streiten säkulare und islamistische Kräfte über die Ausrichtung der Politik.

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