In USA inhaftierter 18-Jähriger hat womöglich Chance auf Enthaftung.
Der 18 Jahre alte Oberösterreicher, der seit Ende Juli im US-Bundesstaat Florida nach einvernehmlichem Sex mit einer einheimischen 15-Jährigen inhaftiert ist, hat gute Chancen, demnächst auf freien Fuß zu kommen. Diesen Schluss lässt ein mit 7. August datierter Vermerk in der Justizdatenbank des Sarasota County zu, der im Internet abrufbar ist.
Ursprünglich war für den 18-Jährigen, dem lüsterne bzw. anstößige Belästigung vorgeworfen wird - in Florida ist Sex mit Jugendlichen, die noch keine 16 sind, verboten und wird streng bestraft -, eine Kaution von 200.000 US-Dollar (rund 170.000 Euro) festgesetzt worden. Die Gerichtsanhörung des Burschen wurde auf den 14. September anberaumt.
Bewilligter Antrag
Womöglich muss er bis dahin nicht weiter in seiner Zelle im Sarasota County Jail bleiben. Dem jüngsten Eintrag ins Justizregister zufolge wurde ein Antrag seines Verteidigers bewilligt, der eine allfällige Enthaftung mit mehreren Bedingungen verknüpft. So hat der Anwalt beantragt, dass dem Burschen gestattet wird, nach Orange County - ein Verwaltungsbezirk in Florida - zu reisen und bis zum Gerichtstermin dort zu bleiben. Die Kanzlei des Anwalts, der die Vertretung des jungen Oberösterreichers übernommen hat, hat ihren Sitz in Orlando, dem Verwaltungssitz von Orange County.
Die Bewilligung des Antrages.
Zudem befinden sich die Eltern des 18-Jährigen derzeit in einem Flugzeug nach Florida. Sie sollen dort noch am Mittwoch (Ortszeit) eintreffen, um ihren Sohn beaufsichtigen zu können, heißt es in der Eingabe des Anwalts.
Was die jüngsten Entwicklungen für den 18-Jährigen kurzfristig bedeuten, konnte man am Mittwoch im Außenministerium vorerst nicht abschätzen. Aufgrund der Zeitverschiebung wurden auf APA-Anfrage nähere Informationen für den späteren Nachmittag in Aussicht gestellt. Die Kanzlei des Anwalts, der den 18-Jährigen vertritt, war telefonisch zunächst nicht erreichbar.
Hohe Kaution wurde aufgebracht
Wie aus der gerichtlichen Eingabe des Anwalts Matthew Leibert hervorgeht, der die Vertretung des 18-Jährigen übernommen hat, konnte inzwischen die mit 200.000 US-Dollar (170.000 Euro) festgesetzte Kaution aufgebracht werden. Dank "der Großzügigkeit eines besorgten österreichischen Staatsbürgers" sei er in der Lage, die beträchtliche Summe zu hinterlegen, um den Burschen freizubekommen, so Leibert.
Der Anwalt verweist weiters darauf, dass der Oberösterreicher erst seit Ende Juni 18 Jahre alt ist und nicht unbedingt die geistige Reife eines Erwachsenen besitzt. Er soll auch psychische Probleme haben, die eine weitere Inhaftierung verstärken könnten. Leibert sichert zu, dass der 18-Jährige, dem bei seiner Festnahme der Reisepass abgenommen wurde, bis zum Gerichtstermin keinesfalls das Land verlassen und sich seiner Anhörung Mitte September und dem weiteren Verfahren stellen wird.
Die zuständige Staatsanwaltschaft hat sich laut Leibert nicht gegen die von ihm vorgeschlagene Vorgangsweise ausgesprochen. "Wir sind gemeinsam mit dem Anwalt und den Eltern bemüht, dass so schnell wie möglich die vorläufige Enthaftung des jungen Oberösterreichers gelingt", sicherte Thomas Schnöll, der Leiter der Presseabteilung im Außenministerium, am Mittwochnachmittag im Gespräch mit der APA zu. Die Eltern wären bereits am Weg in die USA, wobei sich ihr Flug etwas verspätet hätte.