Wahlsieg

Hugo Chavez sichert sich weitere Amtszeit

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Der 58 Jahre alte Linkspopulist ist bereits seit 14 Jahren an der Macht.

Hugo Chavez hat sich mit seinem Sieg bei der Präsidentenwahl eine weitere Amtszeit bis 2019 gesichert. Seit mittlerweile 14 Jahren ist Chavez venezolanisches Staatsoberhaupt. Mit der Zeit hat sich der "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" des linkspopulistischen Staats- und Regierungschefs zunehmend radikalisiert. Immer heftiger wurden seine Attacken gegen den "Imperialismus" der USA und politische Gegner. Einen Großteil der Wirtschaft ließ der selbst ernannte "Soldat des Volkes" verstaatlichen, das Land führt er im autokratischen Stil.

Bei den Armen beliebt
Während Gegner von einer Diktatur des 58-Jährigen sprechen, ist Chavez bei der ärmeren Bevölkerung aufgrund seiner Sozial- und Bildungsreformen sowie der Verbesserung des Gesundheitssystems beliebt. Die finanziellen Mittel dafür stammen überwiegend aus den Einnahmen der staatlichen Ölindustrie. Der Ölexport stellt die Haupteinnahmequelle Venezuelas dar, größter Abnehmer sind die USA, die Chavez trotz anderslautender Drohungen in der Vergangenheit weiterhin beliefert.

Chavez stammt aus ärmlichen Verhältnissen und wollte nach eigenen Angaben anfangs Maler, später Baseballspieler werden. Schließlich trat er jedoch der Armee bei, wo er auch den Grundstein für seine spätere militärisch-politische Karriere legte. Von 1983 bis Mitte der 90er Jahre führte er die paramilitärische "Revolutionäre Bolivarische Bewegung 200". Bereits 1992 stand er an der Spitze eines Staatsstreiches gegen den damaligen Präsidenten Carlos Andres Perez. Der Umsturzversuch scheiterte, Chavez landete für zwei Jahre im Gefängnis.

1999 gelangte er schließlich auf demokratische Art und Weise an die Spitze des Staates. Der für seine rhetorisch geschickt angelegten und oft stundenlangen Reden bekannte Linksnationalist beruft sich auf den Helden der lateinamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung Simon Bolivar (1783-1830). Dementsprechend benannte er das Land in "Bolivarische Republik Venezuela" um und gab dem Land eine neue "bolivarische" Verfassung.

Putsch überstanden
2002 überstand Chavez einen Militärputsch und einen zweimonatigen Generalstreik, 2004 ein von einem Bündnis von Opposition, Unternehmern, Gewerkschaften, Medien, Bürgervereinigungen und Künstlern angestrengtes Referendum über seine Amtsenthebung. 2006 wurde er mit einer deutlichen Mehrheit von 62 Prozent der Stimmen wiedergewählt. 2009 sicherte sich Chavez in einem von ihm selbst initiierten Verfassungsreferendum, die Möglichkeit einer unbegrenzten Wiederwahl, nachdem ein ähnliches Referendum 2007 gescheitert war.

Heftige Spekulationen gab es zuletzt um den Gesundheitszustand des venezolanischen Präsidenten. Mitte 2011 wurde eine Krebserkrankung des Staatschefs bekannt, nach mehreren Operationen und Therapien auf Kuba erklärte sich Chavez im Juli 2012 jedoch für völlig genesen. Chavez, der mit der katholischen Kirche auf Kriegsfuß steht, war zweimal verheiratet und hat fünf Kinder.
 

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