Milos Zeman sorgt mit flüchtlingsfeindlichen Aussagen für Aufregung.
Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman hat erneut vor der andauernden Flüchtlingsbewegung gewarnt. Dabei handle es sich um eine "organisierte Invasion" und "keine spontane Bewegung von Flüchtlingen", sagte der für seine flüchtlingsfeindlichen Aussagen bekannte Präsident am Samstag in einer vom Fernsehen übertragenen Weihnachts- und Neujahrsrede.
"Warum kämpfen sie nicht?"
Er habe Mitgefühl mit Kindern und alten Menschen, so Zeman in seiner Ansprache. Die Mehrheit der Flüchtlinge seien jedoch gesunde Männer ohne Familien, und da stelle er sich die Frage: "Warum nehmen sie nicht die Waffe in die Hand und kämpfen gegen den Islamischen Staat?".
In diesem Zusammenhang erinnerte Zeman daran, dass die Tschechen im Zweiten Weltkrieg aus dem Protektorat Böhmen und Mähren (1939-45) nach Großbritannien geflohen seien, "nicht aber um britische Sozialleistungen zu beziehen, sondern um für die Freiheit ihrer Heimat zu kämpfen", sagte der Staatschef weiter. Zum Schluss seiner Ansprache betonte Zeman: "Dieses Land ist unser! Dieses Land ist nicht und kann nicht für alle sein!".
In Tschechien haben in diesem Jahr knapp 1.400 Menschen Asyl beantragt. Davon wurden nach Angaben des Innenministeriums 70 positiv beschieden. In Österreich rechnet das Bundesamts für Asyl und Fremdenwesen heuer mit insgesamt 95.000 Asylanträgen. Deutschland verzeichnete Anfang Dezember offiziell eine Million Flüchtlinge seit Jahresbeginn.