Das deutsche Innenministerium unterstützt das Projekt mit 450.000 Euro.
Ein neues Internetportal bündelt Spenden für die Flüchtlingshilfe: Die Seite zusammen-für-flüchtlinge.de (ZFF) zeige, dass schon mit "kleinem Geld und Engagement Großes bewirkt" werden könne, sagte der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) am Donnerstag in Berlin.
Das Innenministerium unterstützt die neue Seite der Online-Spendenplattform betterplace.org mit zunächst 450.000 Euro über zwei Jahre.
"Wahrer Reichtum eines Staates"
Ehrenamtliches Bürgerengagement wie bei den Projekten des Flüchtlingshilfe-Portals zeige den wahren Reichtum eines Staates, sagte de Maiziere. Entgegen mancher Befürchtungen sieht der Minister bisher keinen Rückgang beim Einsatz freiwilliger Helfer in der Flüchtlingskrise, empfahl diesen jedoch, "auch mal eine Pause" zu machen.
Projekte werden vorher geprüft
Das Portal ZFF soll Vereinen, Firmen oder auch Privatpersonen die Möglichkeit bieten, einzelne Projekte kostenfrei digital darzustellen und so im Internet eine möglichst große Zahl an Spendern zu finden. Alle Projekte sollen vorher eingehend geprüft und ihrer Gemeinnützigkeit durch entsprechende Belege des Finanzamts gesichert werden. Durch möglichst umfassende Dokumentation sollen Spender online genau mitverfolgen können, was mit ihrem Geld geschieht.
Hilfsbereitschaft hat nicht abgenommen
Dass die Bereitschaft zu Engagement oder Spenden zurückgehe, kann auch Christian Kraus, Vorsitzender der Betreibergesellschaft von betterplace.org, nicht feststellen. "Seit 2007 wurden über unsere Seite rund 30 Millionen Euro gespendet - davon etwa zehn Millionen allein 2015", sagte Kraus und ergänzte, dass die Hilfsbereitschaft auch im neuen Jahr nicht abgenommen habe.
100 Prozent in Projekte
Mit der neuen eigenen Seite für Flüchtlingshilfe wolle die Spendenplattform Hilfsprojekte und Unterstützer schneller zusammenbringen, sagte Kraus. Denn die Frage, wie Geflohenen geholfen werden könne, "wird uns noch lange beschäftigen". In kurzer Zeit seien bei ZFF drei Millionen Euro in gut 260 Einzelprojekte geflossen. Kraus betonte, die Spenden flössen zu einhundert Prozent in die Projekte, die Plattform verdiene daran nichts.
geförderte Projekte
Zu den geförderten Projekten gehört unter anderem die Hilfe des Caritasverbands Berlin, der am Berliner Lageso, dem Landesamt für Flüchtlingsaufnahme, Wartende betreut. Caritas-Vorstandsmitglied Ulrike Kostka kann auch dort keinen Rückgang der Hilfsbereitschaft von Freiwilligen erkennen. Allerdings wollten diese nicht länger "Lückenbüßer" sein und wünschten sich neben Anerkennung vor allem zweckdienliche Fortbildungen.