"Feind der Ukraine"

Interview mit Putin: Ukrainer setzen Tucker Carlson auf "Todesliste"

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Kriegsherr Putin gab dem rechten Ex-Fox-News-Talker Carlson aus den USA ein Interview. 

Das Interview des umstrittenen rechten US-Moderators Tucker Carlson mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wird in der Nacht auf Freitag veröffentlicht. Der frühere Star-Moderator des konservativen US-Nachrichtensenders Fox News kündigte am Mittwoch auf der Onlineplattform Instagram an, dass die Aufzeichnung um 18.00 Uhr US-Ostküstenzeit - das ist Freitag 00.00 MEZ - auf seiner Website gezeigt werde.

Es ist das erste Interview Putins mit einem westlichen Journalisten seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor bald zwei Jahren. Carlson ist bekannt für scharf rechte Positionen, die Verbreitung von Verschwörungstheorien, eine inhaltliche Nähe zum früheren US-Präsidenten Donald Trump - und mit Blick auf den Ukraine-Krieg für eine sehr russlandfreundliche und Kiew-kritische Haltung. So hat er wiederholt die US-Hilfe für die Ukraine kritisiert. Befürchtet wird deshalb, dass Carlson Putin eine Plattform für die Verbreitung von Propaganda bietet.

Todesliste

In der Ukraine macht sich der Trump-Freund mit seinem Interview keine Freunde. Die NGO Zentr Mirotworez (deutsch Friedensstifter) setzte den Ex-Fox-News-Talker sogar auf die sogenannte Todesliste.

Myrotvorets Tucker Carlson
© Screenshot
× Myrotvorets Tucker Carlson

Bei Zentr Mirotworez handelt es sich laut Eigendarstellung um ein „Zentrum der Forschung über Anzeichen von Verbrechen gegen die nationale Sicherheit der Ukraine, Frieden, Humanität und das Völkerrecht“. Auf der Homepage werden unter einem Reiter namens „Tschistilische“ Daten von Personen veröffentlicht, die von den Betreibern als „Feinde der Ukraine“ angesehen werden. Nun befindet sich auch Carlson auf dieser Todesliste.
 

Trump-Freund

Die USA sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 der wichtigste Unterstützer Kiews. Allerdings blockieren die oppositionellen Republikaner im Kongress seit Monaten eine Freigabe neuer Militärhilfen.

Tucker Carlson war jahrelang eines der bekanntesten Gesichter von Fox News und sicherte sich eine große Gefolgschaft bei rechten Fernsehzuschauern. Er wurde im vergangenen April entlassen, nachdem Fox News im Streit um falsche Wahlbetrugsvorwürfe nach der Präsidentschaftswahl 2020 einen teuren Vergleich mit einem Wahlmaschinen-Unternehmen schließen musste.

Carlson veröffentlicht seitdem Interviews auf der Onlineplattform X, früher Twitter, die millionenfach angeschaut werden. Unter seinen Interviewgästen war auch Trump.
 

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