Die Stadt ist seit 2014 unter der Kontrolle der Dschihadisten.
Die irakische Armee hat ihre Offensive zur Rückeroberung der Stadt Falluja von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gestartet. "Wir beginnen den Einsatz zur Befreiung Fallujas", teilte Ministerpräsident Haider al-Abadi in der Nacht auf Montag mit.
Auch das militärische Oberkommando erklärte, die Offensive auf die vor knapp zweieinhalb Jahren vom IS eingenommene Stadt in der Provinz Anbar rund 50 Kilometer westlich von Bagdad laufe.
Zuvor hatte bereits das irakische Einsatzkommando die verbliebenen Zivilisten aufgefordert, die Stadt zu verlassen. Wem dies nicht gelänge, solle eine weiße Fahne hissen und sich vom IS-Hauptquartier fernhalten. Schätzungen zufolge leben noch immer zehntausende Menschen in der Stadt. Laut Behördenvertretern flohen einige Dutzend Familien aus Falluja, doch hinderten die Jihadisten weitere Einwohner am Verlassen der Stadt.
"Die irakische Flagge wird gehisst werden und hoch über Falluja wehen", hieß es in der Erklärung al-Abadis. Neben der irakischen Armee seien Spezialeinheiten, Polizei, Milizen und andere Regierungs-treue Kämpfer an der Offensive beteiligt. Sie hatten sich seit Tagen am Rande der Stadt gesammelt.
Neben Falluja ist vor allem die nordirakische Großstadt Mossul noch in der Hand der IS-Miliz. Die US-Streitkräfte befürworteten eine Offensive auf Mossul, doch entschieden offenbar die mächtigen schiitischen Milizen die Frage, welche Stadt zuerst eingenommen werden sollte, indem sie auf eigene Initiative Verstärkung in Richtung Falluja schickten.
Die Regierung hatte die Stadt im Jänner 2014 an sunnitische Rebellen verloren, bevor die IS-Miliz die Kontrolle übernahm. Falluja war bereits nach der US-Invasion 2003 eine Hochburg des Widerstands gewesen. Im Jahr 2013 wurde sie zu einem Zentrum der sunnitischen Protestbewegung gegen Ministerpräsident Nuri al-Maliki. Zuletzt gewann die Armee in der umliegenden Provinz Anbar aber deutlich an Boden zurück.