Gegen Kaution frei

Iran: Atomteam-Mitglied kurzzeitig in Haft

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Spekulationen über mögliche Spionage durch einen Wirtschaftsexperten.

Ein Mitglied des iranischen Teams bei den Atomverhandlungen zwischen Teheran und der internationalen Gemeinschaft ist nach Angaben eines Justizsprechers kurzzeitig verhaftet worden. Der Mann sei aber gegen Kaution wieder freigelassen worden, sagte Gholam-Hussein Mohseni-Edzehi am Sonntag nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna.

Festnahme vergangene Woche

Er wollte allerdings weder den Namen des Mannes noch die Vorwürfe gegen ihn bekanntgeben. Das Nachrichtenportal Nasim hatte bereits in der vergangenen Woche über die Festnahme von Abdol Rassul Dori Isfahani berichtet. Isfahani soll bei den Atomverhandlungen mit dem Westen zwischen 2013 und 2015 Mitglied des von Außenminister Mohammed Javad Zarif geführten Teams gewesen sein. Als Wirtschaftsexperte war er aber nicht in führender Position, sondern lediglich für die Diskussionen um die Bankverbindungen nach dem Ende der Sanktionen zuständig.

Spekulationen

Über die Vorwürfe gegen Isfahani wird derzeit nur spekuliert. So soll er für den Westen spioniert und geheime Wirtschaftsinformationen weitergeleitet haben. Zudem wird aber auch gemunkelt, er könnte deswegen verhaftet worden sei, weil er seine angeblich kanadische Staatsangehörigkeit verschwiegen habe. Eine doppelte Staatsbürgerschaft ist im Iran besonders bei Offiziellen verboten. Das Außenministerium in Teheran hat bis jetzt die Verhaftung weder bestätigt noch dementiert.

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