Terrorismus

Iran richtet Pufferzonen für afghanische Flüchtlinge ein

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Menschen sollen nach Entspannung der Lage von dort aus nach Afghanistan zurückkehren.  

Der Iran hat angesichts des Eroberungszugs der militant-islamistischen Taliban im Nachbarland Afghanistan Pufferzonen für Flüchtlinge aus dem Krisenstaat eingerichtet. "Wir haben schon vor zwei Monaten mit einer neuen Flüchtlingswelle aus Afghanistan gerechnet und daher schon damals mit der Einrichtung von provisorischen Pufferzonen an den drei Grenzübergängen begonnen", sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Teheran am Sonntag der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

Sowjetische Invasion

Die drei Pufferzonen an den Grenzübergängen im Nord- sowie Südosten des Landes sollen afghanischen Flüchtlingen vorerst Schutz und Sicherheit bieten. "Sobald sich die aktuelle Situation wieder entspannt hat, können die Flüchtlinge dann von dort aus wieder in ihre Heimat zurückkehren", sagte Sprecher Hossein Qasemi. Wegen der akuten Coronakrise im Iran werden laut Qasemi auch Vertreter des iranischen Gesundheitsministeriums in den Pufferzonen tätig.

Für den Iran ist die erneute Flüchtlingswelle aus Afghanistan nicht neu. Das Land hatte nach der sowjetischen Invasion in Afghanistan 1979 über drei Millionen afghanische Flüchtlinge einreisen lassen. Wegen der Corona-Pandemie und der schweren Wirtschaftskrise gilt es laut Beobachtern jedoch als eher unwahrscheinlich, dass Teheran dies erneut erlaubt.
 

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