Angriff verwüstet Polizeiwache im Süden von syrischer Hauptstadt.
Bei einem Anschlag in Damaskus haben Attentäter der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) mindestens 17 Menschen in den Tod gerissen. Das Attentat habe sich gegen eine Polizeiwache in der syrischen Hauptstadt gerichtet, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Bei einem Drohnenangriff nahe der Wüstenstadt al-Suchna wurden unterdessen zehn Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet.
13 tote Polizisten
Laut der Beobachtungsstelle waren mindestens 13 Polizisten unter den Opfern des Anschlags in dem Geschäftsviertel al-Midan. Nach Regierungsangaben sprengten sich zwei Attentäter in die Luft, darunter einer im ersten Stock der Polizeiwache.
Die IS-Miliz reklamierte den Anschlag für sich. Demnach gelangten drei IS-Attentäter unbemerkt durch die Sicherheitskontrollen in Damaskus und eröffneten das Feuer auf die Wache, bevor sie sich in dem Gebäude in die Luft sprengten. Die IS-Miliz ist in Damaskus noch im an al-Midan angrenzenden Stadtteil Jarmuk präsent.
Damaskus blieb bislang weitgehend von dem Konflikt verschont, der Syrien seit sechs Jahren zerreißt. Es gibt aber sporadisch Anschläge in der Stadt. So riss Anfang Juli ein Attentäter im Osten der Stadt 18 Menschen in den Tod. Im Dezember lief ein Mädchen in eine Polizeiwache in al-Midan, wo sein Sprengstoffgürtel aus der Entfernung gezündet wurde.
Drohnenangriff
Unterdessen wurden bei einem Drohnenangriff in der Syrischen Wüste zehn Hisbollah-Kämpfer getötet. 20 weitere Kämpfer der libanesischen Schiiten-Miliz seien verletzt worden, als eine Drohne unbekannter Herkunft eine Stellung nahe der zentralsyrischen Wüstenstadt al-Suchna beschossen habe, meldete die Beobachtungsstelle.
Die oppositionsnahe Organisation mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netz aus Ärzten und Aktivisten vor Ort. Für Medien sind ihre Angaben meist kaum zu überprüfen. Die Hisbollah kämpft im syrischen Bürgerkrieg seit Jahren aufseiten von Machthaber Bashar al-Assad.
Die nun getöteten Kämpfer waren an einer Offensive der Armee gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) beteiligt. Deren Kämpfer hatten kürzlich bei einem Gegenangriff bei al-Suchna dutzende Mitglieder der Regierungstruppen getötet. Am Sonntag eroberten sie die Wüstenstadt al-Karjatain, aus der sie im April 2016 vertrieben worden waren.
Die sunnitische Extremistengruppe hat im Irak und Syrien die meisten zuvor von ihr gehaltenen Städte und Gebiete verloren, doch bleibt sie noch in einigen Landesteilen präsent und verübt auch immer wieder Anschläge.